Wer auf den Städtischen Friedhöfen bereits jetzt anpflanzt, kann sich an aufgestellten Behältern mit Wasser bedienen. Auf den Städtischen Friedhöfen stehen insgesamt 149 Wasserbehälter zur Verfügung. Die Tonnen fassen jeweils 400 Liter und werden ab heute von zwei Firmen jeweils montags, mittwochs, freitags und samstags mit Wasser befüllt. Das Wasser stammt aus den Hydranten der Stadtwerke München GmbH (SWM)
außerhalb der Friedhöfe. Schilder auf den Friedhöfen weisen die Besucherinnen und Besucher auf die Behälter hin; die örtlichen Verwaltungen der Friedhöfe geben zudem Auskunft.
Die Brunnenanlagen auf den Friedhöfen werden jedoch erst nach Ostern, ab Dienstag, 7. April, sukzessive angestellt. Das Öffnen aller 600 Brunnenanlagen auf den 29 Städtischen Friedhöfen nimmt etwa zwei Wochen in Anspruch. Die hierfür beauftragten drei Firmen müssen unter anderem in Schächte in einige Meter Tiefe steigen und mit Werkzeug die jeweiligen Ventile und Rohrleitungen öffnen. Allein auf dem Waldfriedhof mit seinen rund 170 Hektar Fläche und 105 Brunnenanlagen werden dafür rund zehn Tage benötigt. Aufgrund der notwendigen Ausschreibung seitens des Stadt und der Terminplanungen dieser spezialisierten Dienstleister müssen die externen Firmen bereits im Winter mit der Brunnenöffnung beauftragt werden. Eine frühere Wahrnehmung des Auftrags aufgrund frühlingshaften Wetters ist nach Auskunft der ausführenden Firmen spontan nicht möglich.
Überdies raten diese Sachverständigen für Brunnenanlagen und die Städtischen Friedhöfe München von einem Aufdrehen der Wasserleitungen zu einem früheren Zeitpunkt aus zwei Gründen ab. Wird zu früh aufgedreht, kann es durch eine noch mögliche späte Frostperiode zu Schäden am oberirdischen Zuleitungssystem kommen. So folgte 2014 auf frühlingshafte Tage im März mit teils über 25 Grad noch vereinzelt und überraschend Nachtfrost. Der zweite Grund: Wasser kann bei Frost auch die Brunnenwände zum Platzen bringen. Bei den Brunnen handelt es sich teils um Brunnen mit Schöpfbecken aus Kunststein (Betonbecken), teils um Brunnen mit Naturstein wie zum Beispiel Marmor. Die Kunststein-Brunnen wurden überwiegend in der Zeitspanne von 1920 bis 1940 gefertigt. Sie haben aufgrund ihres Alters und des Werkstoffes über die Jahre überall im Beckenbereich kleine und kleinste Risse gebildet. Dringt in diese Risse Feuchtigkeit ein, saugt sich das Material wie ein Schwamm voll. Selbst wenn das Wasser wegen Nachtfrostgefahr abgelassen wird, bleibt genügend Feuchtigkeit in der Brunnenwandung zurück, die zu erheblichen Schäden führen kann. Bei Natursteinbrunnen ist der Belag in Schichten aufgebaut – auch hier kann Wasser eindringen und im Falle von Frost das Material aufplatzen lassen. Die hohen Kosten für die Reparatur einer beschädigten Leitung oder eines Beckens müssten zu Lasten der Gebührenzahler auf die Grabgebühren umgelegt werden. Eine geplatzte Leitung kann durchschnittlich mit etwa 5.000 Euro zu Buche schlagen. Zudem muss der Brunnen dann wegen Sanierungsarbeiten abgestellt werden.