Was ist aus der geplanten Altstadtbuslinie 101 der MVG geworden?
Anfrage Stadträte Richard Quaas, Georg Schlagbauer und Dr. Hans Theiss (CSU-Fraktion) vom 27.11.2014
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 27.11.2014 führten Sie als Begründung aus:
„Im letzten Herbst und noch im zeitigen Frühjahr diesen Jahres wurde die Einführung einer Altstadtbuslinie von der MVG propagiert, um eine ‚Fein’- Erschließung der engeren Innenstadt durch ein öffentliches Verkehrsmittel zu erreichen. Diese mit der Liniennummer 101 geplante Linie sollte mit speziellen, kleineren Bussen innerhalb der Altstadt die Wege verkürzen und wäre insbesondere für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen, aber auch für Touristen sehr attraktiv gewesen. Bei der Umsetzung der Planung gab es aber Probleme mit der Linienführung, die überarbeitet werden sollte. In vielen anderen europäischen Großstädten gibt es solche Buslinien, die, wie beispielsweise in der City von Wien oder auf der Burg in Budapest, die Passagiere mit sog. kleineren Midi-Bussen, die es von der Stange zu kaufen gibt, bedienen. Es wäre aber auch hier evtl. möglich, die Linie mit schadstofffreien Elektrobussen zu planen, die an der jeweiligen Endhaltestelle geladen werden könnten. In Wien gibt es z.B. ein System, dass der Elektrobus über einen Stromabnehmer an der Endhaltestelle den Ladestrom der Trambahnoberleitung entnehmen kann, was hier ggf. am Sendlinger-Tor-Platz auch möglich wäre.
Jedenfalls wäre die baldige Einrichtung so einer Linie mit Sicherheit ein großer Gewinn für einen komfortablen ÖPNV in der Altstadt.“
Anhand einer Stellungnahme der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) können Ihre Fragen wie folgt beantwortet werden:
Vorbemerkung:
Das Konzept einer CityBus-Linie in der Münchner Altstadt wurde nicht aufgegeben, allerdings ist es zur Zeit noch nicht entscheidungsreif. Eine sinnvolle und wirtschaftliche Umsetzung kann nur im Zusammenhang mit der Realisierung der Pläne für das Areal rund um den Marienplatz und den Viktualienmarkt erfolgen. Neben dem Thema einer Nord-Süd-Querung für den Fahrradverkehr und der Entwicklung eines neuen Verkehrskonzeptes zur Entlastung der Fußgängerzone am Viktualienmarkt müssen dabei auch eine etwaige Erweiterung der Fußgängerzone am Marienplatz und dieVerkehrsführung während der Baustelle Umbau des „Hugendubel-Hauses“ berücksichtigt werden.
Frage 1:
Was ist aus den, noch zu Anfang des Jahres, „heiß“ diskutierten Plänen der MVG geworden, eine Altstadt-Buslinie mit dem Arbeitstitel 101 durch die Münchner City zu führen?
Antwort der MVG:
„Die Planung ist nach wie vor aktuell, kann aber nur gemeinsam mit den anderen aktuellen Verkehrsthemen in der Altstadt geklärt werden. Der CityBus soll eine Feinerschließung der Innenstadt ermöglichen und aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse mit Midi-Bussen bedient werden. Die für die CityBus-Linie erforderlichen Fahrzeuge können erst bestellt werden, wenn in der Abstimmung mit der Stadtverwaltung die Planungssicherheit für die CityBus-Linie erreicht ist. Allerdings muss dann zu gegebener Zeit auch noch die Finanzierung geklärt werden; die Linie ist im aktuellen Budget mit seinen schwieriger gewordenen Bedingungen noch nicht enthalten.“
Frage 2:
Wurden die Pläne nur zurückgestellt oder vorläufig ganz aufgegeben?
Antwort der MVG:
Siehe Antwort zu Frage 1.
Frage 3:
Wenn ja, was sind die Gründe dafür, dass diese Linie aktuell nicht weiter verfolgt wird?
Antwort der MVG:
„Die Einrichtung einer CityBus-Linie wird nach wie vor weiterverfolgt. Gerade vor dem Hintergrund erweiterter Fußgängerzonen ist eine Naherschließung insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen (dies können übrigens z.B. auch Einkäufer mit zahlreichen Einkaufstüten oder schweren Gegenständen sein) umso wichtiger. Ziel ist es, dass die Altstadt auch ohne PKW mit kurzen fußläufigen Wegen erreichbar ist.“
Frage 4:
Wenn nein, wann ist damit zu rechnen, dass der Stadtrat mit einer möglichen neuen Linienführung und der Einführung des Bus 101 wieder befasst wird?Antwort der MVG:
„Aufgrund der Diskussion um die Fahrrad-Nord-Süd-Querung und die Erweiterung der Fußgängerzone besteht derzeit Klärungsbedarf. Der Stadtrat wird nach Vorliegen der Planungssicherheit und der Klärung der Finanzierung erneut mit der Altstadtlinie 101 befasst.“
Frage 5:
Hat die MVG bei den vorbereitenden Planungen auch eine Variante mit einem Elektrofahrzeug für diese Buslinie geprüft und dabei auch das Wiener Modell einer Lademöglichkeit über die Straßenbahnoberleitung ins Auge gefasst?
Antwort der MVG:
„Die MVG hat sich europaweit über die verschiedenen Modelle von Elektrobussen informiert und die verschiedenen Konzepte umfassend bewertet. Das Wiener Modell mit stationärer Ladung ist in München nicht sinnvoll, zumal für die Ladezeiten verlängerte Wendezeiten und damit zusätzliche Fahrzeuge nötig wären.“
Frage 6:
Wenn ja, welches Ergebnis hat diese Prüfung erbracht?
Antwort:
Siehe Antwort zu Frage 5.
Frage 7:
Wenn nein, warum nicht und kann das ggf. kurzfristig nachgeholt werden?
Antwort:
Siehe Antwort zu Frage 5.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.