Die nächste Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 16. April, um 19 Uhr ist dem portugiesischen Regisseur und Drehbuchautor Manoel de Oliveira gewidmet, der am 2. April in Porto mit 106 Jahren verstorben ist. Das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, zeigt seinen Spielfilm „A Caixa“ (Die Büchse), eine Parabel über das Leben: Oliveira galt seit 2001 als ältester noch aktiver Regisseur der Welt und als der einzige, der schon zur Stummfilmzeit gearbeitet hatte. „A Caixa“ (Portugal 1994, Regie und Buch: Manoel de Oliveira, nach dem gleichnamigen Theaterstück von Prista Monteiro, 93 Minuten) wird in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Oliveiras Parabel, spielt auf den Straßentreppen eines Armenviertels in Lissabon und erzählt das Missgeschick eines alten blinden Mannes, dessen Almosenbüchse zum zweiten Mal gestohlen worden ist. Seine Tochter verrichtet nicht nur die ganze Hausarbeit, sondern arbeitet auch noch als Wäscherin. Ihr Freund, ein arbeitsloser Nichtstuer wie alle seine Freunde, lebt von ihrer Arbeit und vom Inhalt der nunmehr gestohlenen Büchse, die den heftigen Neid aller Bekannten und Nachbarn erregt hat. Die Angelegenheit führt zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung, die das Ausmaß einer Tragödie annimmt. Am Ende aber sieht die junge Frau sich durch die Ironie des Schicksals von aller Familienlast befreit.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.