Einmal in einen Beruf schnuppern, den die Gesellschaft für gewöhnlich dem anderen Geschlecht zuschreibt – im Rahmen des Girls‘ und des Boys‘ Days am Donnerstag, 23. April, ist das möglich. An diesem Aktionstag können Schülerinnen und Schüler in München Einblicke und Erfahrungen in solchen Berufen sammeln, die in unserer Gesellschaft überwiegend vom jeweils anderen Geschlecht ausgeübt werden.
Zahlreiche Unternehmen und Institutionen öffnen an diesem Tag speziell Schülerinnen ihre Tore: In der Landeshauptstadt und im Münchner Landkreis stehen Mädchen rund 2.705 Plätze in 202 verschiedenen Angeboten in Zukunftsberufen aus Technik, Informationstechnologie, Handwerk, Ingenieurs- und Naturwissenschaften zur Verfügung. Mehr als 50 Prozent des Angebots stellen dabei Unternehmen und Institutionen, die das Referat für Arbeit und Wirtschaft durch Akquisitions- und Beratungstätigkeit seit 2002 für den Girls‘ Day gewinnen konnte.
Der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, Bürgermeister Josef Schmid, dankt den teilnehmenden Unternehmen für ihr Engagement: „Die Unternehmen und Institutionen in München investieren damit in die Fachkräftesicherung und in die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts. Die Stadt geht selbst mit gutem Beispiel voran und stellt 214 Plätze für den Girls‘ Day zur Verfügung.“ Die Mädchen erhalten dort Einblick in vielfäl- tigste Arbeitsgebiete wie zum Beispiel in der Informationstechnologie, Hoch-, Tief- und Ingenieurbau, beim Abfallwirtschaftsbetrieb München und bei Feuerwachen.
Viele Münchner Schulen nehmen an diesem Tag an den Aktionen teil. Stadtschulrat Rainer Schweppe lobt das Konzept: „Der Girls‘ Day und Boys‘ Day bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre Perspektive im Sinne von mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Berufsorientierung zu erweitern. Dieser Aktionstag weckt die Aufmerksamkeit für das Thema Berufswahl und ist eine gute Gelegenheit für Buben und Mädchen, konkrete Aufgabenfelder kennenzulernen.“
Damit sich noch mehr junge Menschen tatsächlich nach ihren Neigungen und Talenten – unabhängig von gesellschaftlichen Mustern – für einen Beruf entscheiden, der zu ihnen passt, bedarf es mehr als einen Tag. Deswegen hat das Referat für Bildung und Sport (RBS) mit seinem Leitprojekt MINTivation ein Konzept entwickelt, das Schulen über einen längeren Zeitraum auf dem Weg zur geschlechtergerechten Schule begleitet. Dieses Modellprojekt hat bereits sehr positive Effekte gezeigt: Zum Beispiel verbesserten die am Projekt beteiligten Jungen ihre Leistung in Französisch und mehr als die Hälfte der beteiligten Mädchen entschieden sich für den Naturwissenschaftlichen Zweig am Gymnasium.
Auf Empfehlung der Bundesinitiative zu den Aktionstagen betreffen die Angebote Girls‘ Day und Boys‘ Day die Klassen 5 mit 10. Umfangreiches Infomaterial gibt es im Internet unter www.girls-day.de und www.boys-day.de.