Im Filmmuseum finden vom 23. bis 26. April im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, in Kooperation mit der Bayerischen Architektenkammer die „15. Architekturfilmtage“ statt, diesmal unter der Überschrift „Beton & Barock“. Auf dem Programm stehen unter anderem künstlerisch-dokumentarische Kurz- und Langfilme, die einen neuen Blick auf den Barock, aber auch auf den Brutalismus, die Rolle des Betons in der Architektur, werfen.
Eröffnet werden die diesjährigen Architekturfilmtage am Donnerstag, 23. April, um 19 Uhr mit einer Premiere der Kinoversion des Projekts „99 Dom-Ino“ (2014), das auf der Architekturbiennale 2014 in Venedig als Installation von 99 Filmen gezeigt wurde: 45 Häuser-Porträts mit Kommentaren der Erbauer und Bewohner und eine Studie über ein legendäres Konstruktionssystem, das auf Le Corbusiers Erfindung „Maison Dom-Ino“ von 1914 zurückgeht. Die beiden Künstler Martina Muzi und Tamar Shafrir sind zu Gast. Ein weiteres Highlight der Filmtage ist Eugène Greens Spielfilm „La Sapienza“ (2014) als „metaphysisches Road Movie“ über einen berühmten Architekten, der sich eine Auszeit nimmt, um auf den Spuren des „mystischen Barocks“ wieder Klarheit über sein Metier zu finden. Der Regisseur ist bei der Vorführung am 24. April, um 21 Uhr zu Gast. In insgesamt sieben Programmen werden Dokumentar- und Kurzfilme
gezeigt, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit barocker Architektur und Betonikonen auseinandersetzen. So unter anderem in Aglaia Konrads Kurzfilmen aus der Reihe „concrete and samples“ (2009), im Architekturporträt „Beyond Metabolism“ (2014) von Stefanie Gaus und Volker Sattel über das „Congress Center“ in Kyoto als „Bunker der neuen Art“ oder bereits in Carl Lambs Kurzfilm „Raum im kreisenden Licht“ (1936). Außerdem geht es um die Personen hinter der Architektur, die Schaffenden: So porträtiert Maurizius Staerkle-Drux in „Die Böhms – Architektur einer Familie“ (2014) die berühmte Architektenfamilie, Dieter Wieland stellt in seinem Film den Baumeister der Würzburger Residenz Balthasar Neumann vor sowie den Barockschmied Oegg in seiner gleichnamigen Dokumentation von 1982. Jonathan Carr ergründet in „Get Luder“ (2010), wie es wohl dem viel geehrten Architekten Owen Luder ergeht, als er selbst beim Abriss seiner eigenen in der Nachbarschaft unbeliebten und schnell abgenutzten Betonschöpfung zusieht.
Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Architekturfilmtage befinden sich im Programmheft des Filmmuseums oder sind unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film abrufbar.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Aufschlag bei Überlänge. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.