Aus Anlass des Kriegsendes vor 70 Jahren stellt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, vom 28. April bis 20. Mai in einer Reihe Dokumentar- und Spielfilme vor, die sich mit der deutschen Vergangenheit im Nationalsozialismus, mit Widerstand in München sowie mit dem Wiederaufbau auseinandersetzen.
-Mittwoch, 29. April, UM 18.30 Uhr: Der Dokumentarfilm „Journey to Justice“ (2006) von Steve Palackdharry dokumentiert die deutsche Vergangenheit aus der Perspektive eines Zeitzeugen, des Münchners
Howard (Hans Heinz) Triest, der als Jude mit 16 Jahren vor den Nationalsozialisten nach Amerika fliehen konnte – und der später als amerikanischer Soldat nach Deutschland zurückkehren und die direkte Konfrontation mit der Geschichte suchen sollte: als Dolmetscher bei den Nürnberger Prozessen, und viel später als 83-Jähriger in Begleitung seines Sohnes an den Orten seiner Kindheit
-Dienstag, 5. und Mittwoch, 6. Mai, um 18.30 Uhr: Katrin Seybold, deren Nachlass im Filmmuseum archiviert ist, setzt sich in zwei Dokumentarfilmen sowie einem Filmporträt mit Zeitzeugen des Widerstandes auseinander: Gezeigt werden ihr letzter Film „Die Widerständigen. Zeugen der Weißen Rose“ (2008) und „Nein! Zeugen des Widerstandes in München 1933-1945“ (1998) über den Umgang mit der „leisen Heldenhaftigkeit“ von Menschen, die keinen Einzug ins kollektive Gedächtnis hielten. -Dienstag, 19. Mai, um 18.30 Uhr: Bei der Befreiung der ersten Konzentrationslager sollten die Kameramänner der Alliierten die Vorgänge systematisch dokumentieren und das Unfassbare festhalten. Die Fertigstellung und Veröffentlichung des britischen Films „Night Will Fall“ (Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen, 2014), der originales Archivmaterial mit Statements von Zeitzeugen zusammenfügt, wurde lange Zeit verhindert. -Mittwoch, 20. Mai, um 18.30 Uhr: Das zerstörte München hat Willi Cronauer in „München 1945“ mit einer 35mm-Kamera dokumentiert – ohne Worte. Bei der Vorstellung wird Elisabeth Angermair vom Stadtarchiv München die Aufnahmen live kommentieren und die jeweiligen Orte identifizieren, ausgehend von der Isar durch das Tal zum Marienplatz, durch die Innenstadt und hinein in einzelne Stadtteile. -Dienstag, 28. April, um 19 Uhr: Autobiografische Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg zeigt der Spielfilm „Deutschland, bleiche Mutter“ (1979) von Helma Sanders-Brahms über eine Generation von Frauen, die mit ihren kriegstraumatisierten Männern den Wiederaufbau des Landes leisten mussten, in der ungekürzten Originalfassung.
Weitere Infos sowie alle Filme und Termine der Reihe sind im Programmheft des Filmmuseums oder unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film nachzulesen.
Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Aufschlag bei Überlänge.