Im Rahmen der 8. Münchner Integrationstage zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, den Dokumentarfilm „Das falsche Wort – Wiedergutmachung an Zigeunern (Sinti) in Deutschland?“ von Katrin Seybold mit anschließender Diskussion. In den 1980-er Jahren gelang der Autorin Melanie Spitta, deren Familie als Sinti in die Konzentrationslager deportiert wurde, zusammen mit der Regisseurin Katrin Seybold ein aufrüttelnder Dokumentarfilm, in dem erstmalig zusammenhängend über die systematische Verfolgung und Vernichtung der deutschen Sinti und Roma bereits vor und vor allem während des Nationalsozialismus berichtet wird. Doch auch nach Ende des Nazi-Regimes widerfährt den Opfern keine Gerechtigkeit: Die Schergen und „Rasseforscher“, die vorher an Zwangssterilisation und medizinischen Experimenten beteiligt waren, fungieren nun als Gutachter für Wiedergutmachungsansprüche. Die Leiden der Überlebenden fanden keine Beachtung, und der Genozid an etwa einer halben Million Sinti und Roma wird aus dem öffentlichen Bewusstsein weitgehend verdrängt oder verharmlosend dargestellt. Nach dem Motto „Sie haben alles aufgeschrieben, aber nichts gewusst“, prangert der Film durch Zeugenaussagen, Dokumente und Archivaufnahmen das Unrecht an, unter dem Überlebende bis heute leiden. Erst am 17. März 1982 hat Helmut Schmidt, seinerzeit deutscher Bundeskanzler, die nationalsozialistischen Verbrechen an Sinti und Roma als Völkermord aus rassistischen Gründen anerkannt.
Nach dem Film gibt es ein Gespräch mit dem Publikum und mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Gemeinschaft der Sinti, das von Monika Bobzien und Alexander Deipold moderiert wird.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.