Das Kommunalreferat hat das so genannte Huberhäusl an der Schwere-Reiter-Straße 2 vor wenigen Tagen abreißen lassen. Dieses ehemalige Einfamilienhaus in einfacher Holzständerbauweise war seit einem größeren Wasserschaden im Jahr 2012 einsturzgefährdet und deshalb komplett gesperrt. Nachdem in jüngster Zeit sich vermehrt Personen illegal Zutritt zu dem Gebäude verschafft hatten und sich das Gefährdungspotential durch die geplante Nutzung des benachbarten früheren Verwaltungsgebäudes ab April/Mai 2015 als Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge deutlich erhöhen wird, war ein rascher Abriss unvermeidbar. „Sobald der Abriss komplett abgeschlossen ist, wird auf dem Areal des früheren Huberhäusls bester Münchner Humus aufgebracht, der aus dem neuen Stadtteil Freiham im Münchner Westen stammt“, erklärt Kommunalreferent Axel Markwardt. „Damit ist die Basis geschaffen für eine neue Gartenanlage, die eine im Kreativquartier ansässige Künstlerin zusammen mit den in unmittelbarer Nachbarschaft untergebrachten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen anlegen und pflegen wird.“
Das so genannte Kreativlabor im Bereich der Dachauer Straße 110 - 114 und Schwere-Reiter-Straße 2 ist neben dem Kreativfeld, der Kreativplattform und dem Kreativpark Teil der laufenden städtebaulichen und landschaftsplanerischen Entwicklung Kreativquartier. Auf dem Areal, das ursprünglich als Betriebsgelände der Königlich Bayerischen Artillerie Werk- stätten, dann der Stadtwerke München und zuletzt der Stadt München diente, haben sich im Rahmen der heutigen Zwischennutzung nach und nach Vertreter der freien Kunst- und Kulturszene angesiedelt. Den dabei entstandenen experimentellen Charakter des Areals würdigend, soll sich das Kreativlabor abweichend vom übrigen Planungsgebiet sukzessiv aus dem Bestand heraus städtebaulich weiterentwickeln. Dabei soll maßgeblich auf die vorhandene Nutzer- und Gebäudestruktur aufgebaut werden. Das Kreativlabor umfasst etwa 34 Gebäude oder Gebäudekomplexe mit unterschiedlichen Gebäudetypen: einfache Werkshallen, ehemalige Betriebsgebäude sowie Verwaltungs- und Wohngebäude mit einfacher Ausstattung. Einige Gebäude sind aber bereits heute in einem Zustand, der eine weitere Zwischennutzung aus wirtschaftlicher Sicht verbietet.