Mit der Eröffnung des ersten Stadtteillabors in München beginnt heute die konkrete Umsetzung des europäischen Projekts „Smarter Together“ im Projektgebiet Neuaubing – Westkreuz und Freiham. In diesem Labor, das von der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) betreut wird, werden Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils gemeinsam mit Experten und Partnern aus Industrie und Forschung konkrete Lösungen für die Herausforderungen des urbanen Lebens entwickeln. Bei der Auftaktveranstaltung wird das gesamte Projekt vorgestellt und den Bewohnerinnen und Bewohnern erläutert, wie sie einzelne Bausteine des Projekts konkret mitentwickeln können. Ziel des Projektes ist es, den großflächigen Einsatz von innovativen Energie-, Verkehrs- und Technologielösungen zu erproben.
Der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, Bürgermeister Josef Schmid, sieht in der Bürgerbeteiligung einen wichtigen Auftrag des Projekts: „Es geht darum, das alltägliche Leben der Münchnerinnen und Münchner zu verbessern und zu erleichtern. Deshalb ist es so wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger das Projekt mitgestalten. Es gibt dazu viele Ansätze und Ideen, aber was letztendlich gebraucht wird, entscheiden sie selbst. Wir schaffen dafür interessante Beteiligungsmöglichkeiten.“ Die Beteiligung, der „co-Gestaltungs-Workshop“ im Stadtteillabor, wird von Professor Ignacio Farias und seinen Mitarbeitern vom „Munich Center for Technology in Society“ der TU München gemeinsam mit der MGS betreut. Hier werden mit den Bürgern sowie Experten und Industrie- und Forschungspartnern die bestehenden Konzepte geprüft und getestet. Im Bereich Mobilität sollen bis 2018 insgesamt acht E-Mobilitätsstationen entstehen. Denkbar sind dabei viele Kombinationen: Carsharing-Fahrzeuge, Lastenpedelecs, E-Dreiräder, Paket-Verteilstationen, Ladesäulen für Elektro-Autos, Digitale Informationsstelen oder eine lernende City-App. Im Bereich Technologie kann diskutiert werden, mit welcher intelligenten Sensorik Lichtmasten ausgestattet werden sollen. Welche Daten sollen im Stadtteil erfasst werden, etwa zum Verkehr oder Wetter? Wie soll die mobile Bezahlung und Authentifizierung für den Zugriff auf digitale Dienste und auf die City-App gestaltet werden? Wie wird der Datenschutz garantiert?
Die sozialverträgliche energetische Sanierung von Wohngebäuden nimmt eine besonders hohe Priorität im Projekt ein. Geplant ist, Eigentümer mit ganzheitlichen Sanierungskonzepten zu unterstützen. Ein Teil der Kosten für deren Umsetzung wird durch die EU-Förderung getragen. Die Finanzberatungsfirma G5 Partners ist Projektpartner. Die Firma Bettervest, ebenfalls Projektpartner, betreibt eine Crowdfunding-Plattform für Energieeffizienzprojekte.
Der Co-Gestaltungsprozess beginnt nur einige Tage nach der heutigen Auftaktveranstaltung. Am Freitag, 8. Juni, um 18.30 Uhr, findet der erste Workshop zum Thema Mobilität im Stadtteillabor statt, zu dem alle Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils eingeladen sind.