(teilweise voraus) Kürzere Ausbildungszeiten, einen Ausbildungsvertrag und eine durchgehende Ausbildungsvergütung – mit der Teilnahme an dem Modellversuch „Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen (OptiPrax)“ will das Referat für Bildung und Sport die Ausbildung zur Erziehungskraft für Abiturienten und Quereinsteiger künftig attraktiver machen. Gleichzeitig hofft man vor dem Hintergrund des anhaltend hohen Bedarfs, schneller qualifiziertes Erziehungspersonal für die städtischen Kindertagesstätten zu gewinnen. Der Bildungsausschuss hat sich in seiner gestrigen Sitzung für das Projekt ausgesprochen, die Vollversammlung fällt ihren Beschluss am 15. Juni.
Das Bayerische Bildungsministerium hatte Träger von Kindertageseinrichtungen eingeladen, sich am Modellversuch zu beteiligen, und drei Modell-Varianten der Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher vorgeschlagen. Das RBS entschied sich zusammen mit der für die Ausbildung zuständigen Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS) für die dreijährige Variante, die sich an Schulabsolventen mit Fachabitur oder Abitur richtet. Mit Beschlussfassung der Vollversammlung bietet die FAKS die neue Ausbildungsvariante ab September an. Der Modellversuch ist auf sechs Jahre angelegt, zweimal sollen die aufsteigenden Modellklassen innerhalb des Zeitraums nachbesetzt werden. Geplant ist, an der FAKS zwei Klassen zu bilden, die abwechselnd im Zwei-Wochen-Rhythmus an der Schule unterrichtet werden. Die Nachwuchskräfte werden in den Kindertageseinrichtungen und Tagesheimen ebenfalls im entsprechenden Wechsel tätig sein. Damit wird sichergestellt, dass in den Einrichtungen immer eine Praktikantin beziehungsweise ein Praktikant anwesend ist. Die Stadt München übernimmt die Ausbildungsvergütung, sie investiert fünf Millionen Euro. Dass immense Nachfrage herrscht, zeigen die Bewerberzahlen an der FAKS: 243 Frauen und Männer haben sich für die 50 verfügbaren Plätze beworben. Neben der städtischen Einrichtung werden in München vier weitere Fachakademien freier Träger an dem Modellversuch teilnehmen. Stadtschulrat Rainer Schweppe: „Ich freue mich, dass sich so viele junge Menschen für das OptiPrax-Modell interessieren und hoffe, dass wir sie für das vielseitige Berufsfeld der Erziehungskräfte begeistern können. Die von uns ausgewählte Variante gewährleistet für die jungen Frauen und Männer eine hochwertige Ausbildung – und das in einer deutlich verkürzten Ausbildungszeit von nurmehr drei Jahren. Mit der Übernahme der Vergütung investieren wir außerdem in die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte, die wir nach wie vor an den Kitas zum Wohle der Münchner Kinder dringend benötigen. Ich sehe den Modellversuch „OptiPrax“ als positive Ergänzung der bestehenden Ausbildungswege, mit der das Bewerberfeld erweitert wird.“
Details gibt es auf der Homepage der FAKS unter www.sozpaedfs.musin. de/faks/ausbildung/optiprax-modell.