Ärgerliche Vorfälle rund um die Pokalfeier der FC Bayern AG
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Cetin Oraner und Brigitte Wolf (Die Linke) vom 23.5.2016
Antwort Oberbürgermeister Dieter Reiter:
Auf Ihre Anfrage vom 23.5.2016 nehme ich Bezug. Ihrer Anfrage haben Sie folgenden Sachverhalt vorausgeschickt:
„Laut Presseberichten scheiterte die BR-Direktübertragung der Pokalfeier des FC Bayern im Münchner Rathaus am Marienplatz an den Geldforderun- gen der FC Bayern AG. Weder die Nutzung des Münchner Rathauses noch des Marienplatzes wird dem FC Bayern in Rechnung gestellt – deshalb ist das Scheitern der Direktübertragung besonders ärgerlich.“
Zu den im Einzelnen gestellten Fragen kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Ist es richtig, dass beide städtischen Empfänge im Münchner Rathaus al- leine von der Stadt München und damit von den Steuergeldern der Öffent- lichkeit bezahlt wurden?
Antwort:
Die Meisterfeier am 15. Juni 2016 wird die Landeshauptstadt München alleine bezahlen. Wegen der Kurzfristigkeit der Doublefeier am 22.6.2016 entstanden Mehrkosten, hier hat sich der FC Bayern München bereit erklärt, insgesamt die Hälfte der Kosten selbst zu tragen.
Frage 2:
Ist es richtig, dass sich der FC Bayern an beiden Empfängen finanziell nicht beteiligt hat?
Antwort:
Der FC Bayern hat, wie bereits geschildert, für die 2. Feier die Übernahme von 50% der Kosten zugesagt. In der Vergangenheit wurden keine Kosten durch den FC Bayern übernommen.
Frage 3:
Wie hoch waren die städtischen Kosten der beiden Empfänge im Münch- ner Rathaus? Wie viel davon wurde alleine für die Sicherheitsmaßnahme ausgegeben? Antwort:
Die Kosten setzen sich jeweils zusammen aus den Kosten für die Infrastruktur (Veranstaltungstechnik, Miete für Absperrungen und WCs, Transport, Strom, Miete für Mülltonnen und Behälterleerung), dem Sanitätsdienst, dem Catering und insbesondere den Kosten für das Sicherheitskonzept und dessen Umsetzung. Die konkrete Abrechnung der beiden Feiern liegt noch nicht vor. Für die Meisterfeier wird sie jedoch vergleichbar sein mit der Meisterfeier 2015. Diese hat insgesamt rund 300.000 Euro gekostet. Die Doublefeier wird wegen der Kurzfristigkeit erheblich mehr kosten.
Der jeweilige Anteil für die Sicherheitsmaßnamen kann aus Gründen der Vertraulichkeit und zum Schutz des Wettbewerbs nicht im Detail veröffentlicht werden. Künftige Ausschreibungen von Sicherheitsdienstleistungen könnten dadurch negativ beeinflusst werden.
Frage 4:
Ist es bei Münchner Sportvereinen üblich, auch dann für Übertragungs- rechte zu kassieren, wenn einem Verein gar keine eigenen Kosten entstan- den sind? Wurde in einem solchen Fall der Stadt München schon einmal angeboten, einen Teil der Empfangskosten zu übernehmen?
Antwort:
Wie die Münchner Sportvereine hier verfahren, ist leider nicht bekannt. Die Landeshauptstadt München übernimmt auch im Falle anderer Meisterfeiern, zuletzt bei der Meisterfeier des EHC München oder der FC Bayern Basketballer, die Empfangskosten. Angebote zur Kostenbeteiligung gab es bisher nicht.
Frage 5:
Besteht die Möglichkeit, bei künftigen Nutzungen des Münchner Rathau- ses zur Auflage zu machen, dass etwaige Direktübertragungen kostenfrei möglich sein müssen?
Antwort:
Die Landeshauptstadt München, Direktorium, ist Veranstalterin der Feiern auf dem Rathausbalkon und des Fanfestes auf dem Marienplatz. Die Landeshauptstadt München achtet darauf, dass interessierte Medien im Rahmen der Möglichkeiten über Veranstaltungen im Rathaus frei berichten können. Eine Mitwirkung der dabei Beteiligten kann allerdings nicht erzwungen werden (z.B. Interviews).Aus Sicht der Stadt hat sich die bisherige Praxis, die Feier auf dem Rathausbalkon frei im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu übertragen, bewährt. Im Vorfeld einer möglichen nächsten Veranstaltung 2017 wird sich die Landeshauptstadt München zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk und dem FC Bayern bemühen, eine gemeinsame Lösung im Sinne der Fans und der interessierten Bevölkerung sicherzustellen.