Anlässlich des Europäischen Flussbadetages am Sonntag, 3. Juli, hat der Verein Isarlust e.V. in den letzten Wochen zu einem öffentlichen Isarschwimmen zwischen Reichenbach- und Ludwigsbrücke aufgerufen. Geplant war, mit 300 Personen einen Isarabschnitt zu durchschwimmen, in dem seit vielen Jahrzehnten aufgrund einer Vielzahl von Gefahrenstellen ein striktes Badeverbot herrscht.
Das Referat für Gesundheit und Umwelt hat die eingereichten Antragsunterlagen sorgfältig geprüft und kann die Veranstaltung aufgrund zu hoher Risiken nicht genehmigen.
Während das Baden in der Isar und bis südlich der Reichenbachbrücke grundsätzlich erlaubt ist, besteht das Badeverbot nördlich der Reichenbachbrücke aus gutem Grund: In diesem Abschnitt gibt es keine verkehrssicheren Aufstiegsmöglichkeiten sowie gefährliche Seitenströmungen und lebensgefährliche Gefahrenstellen durch sog. wasserbauliche Einbauten wie zum Beispiel Wehranlagen, Abläufe und Schwellen. Diese Einbauten verursachen Strudel und Wasserwalzen, die selbst für Profischwimmer erhebliche Probleme bereiten können.
Für die geplante Schwimmveranstaltung hatte das Referat für Gesundheit und Umwelt deshalb von den Veranstaltern ein umfassendes und detailliertes Sicherheitskonzept als unverzichtbare Grundlage für eine abschließende Beurteilung angefordert.
Auf der Grundlage der bislang vorgelegten Unterlagen kann keine Ausnahmegenehmigung vom einschlägigen Badeverbot nach der gültigen städtischen Bade- und Bootverordnung in Aussicht gestellt werden. Das Referat für Gesundheit und Umwelt hat den Veranstaltern deshalb heute empfohlen, den Antrag für den „Big Jump 2016“ zurück zu nehmen oder die Veranstaltung in die nach der aktuell gültigen Bade- und Bootverordnung erlaubten Bereiche zu verlegen.
Dazu Gesundheits- und Umweltreferentin Stephanie Jacobs: „Ich bin bekanntermaßen ein großer Fan der Idee eines Isar-Flussbades im innerstädtischen Bereich der Großen Isar. Die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung haben den Antrag des Isarlust e.V. sehr sorgfältig geprüft. Die Abwägung lässt jedoch keinen Spielraum: Die Gefahren für Leib und Leben sind im beantragten Abschnitt für eine Veranstaltung mit so vielen Teilnehmenden eindeutig zu hoch: Reichenbachschwelle, Corneliuswehr, der Abzweig in den Fabrikbach und weitere Wasserbauten erzeugen Risiken, die bei so vielen Menschen nicht überschaubar und somit nicht verantwortbar sind. Aus diesem Grund werden auch für ein dauerhaftes Isar-Flussbad erhebliche bauliche Maßnahmen erforderlich sein. Dafür wollen wir vom Stadtrat eine Machbarkeitsstudie beauftragen lassen. Eine entsprechende Beschlussvorlage werde ich noch im Juli in den Stadtrat einbringen.“