Auch wenn die Zahl der Konsumentinnen und Konsumenten illegaler Drogen im Schnitt nicht angestiegen ist, kann keine Entwarnung gegeben werden: In Deutschland hat immerhin jeder Vierte Erfahrungen mit Drogenkonsum und der Anteil der Menschen, die in den letzten 30 Tagen Drogen konsumiert haben, liegt bei knapp fünf Prozent.
Zum „Weltdrogentag“ der Vereinten Nationen am Sonntag, 26. Juni, möchte Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs deshalb auf Gefahren des Drogenkonsums aufmerksam machen.
Stephanie Jacobs: „Jeder Drogentodesfall ist einer zu viel. Besonders besorgniserregend ist neben dem Opiatkonsum der Trend, dass verschiedene Suchtmittel durcheinander eingenommen werden. Die Wirkung der Mittel ist dadurch nicht mehr absehbar und folglich besonders riskant. Dies scheint seit 2014 vermehrt zu drogenbedingten Todesfällen zu führen. Es ist mir deshalb ein wichtiges Anliegen, hierüber aufzuklären und präventive Maßnahmen aktiv voranzubringen.“
Bei der Suchtprävention setzen Expertinnen und Experten nicht mehr auf Belehrung und Abschreckung. Stattdessen gilt es, Kindern schon sehr früh Lebenskompetenzen wie bewussten Genuss, Freude an Aktivität und Bewegung sowie Konfliktfähigkeit und soziale Kompetenzen zu vermitteln, die suchtvorbeugend wirken. Das Münchner Programm zur Suchtprävention der Landeshauptstadt München etwa bietet ein breites Spektrum an Angeboten für Kindertagesstätten, Schulen und Jugendeinrichtungen. Und wenn Jugendliche dennoch durch Cannabiskonsum auffällig werden, bietet das Frühinterventionsprogramm „FreD“ ihnen die Möglichkeit, sich mit den Motiven für ihren Konsum kritisch auseinanderzusetzen und drogenfreie Alternativen zu entwickeln. Dabei spielt gerade im Jugendalter auch die Selbstbehauptung in der Clique eine wichtige Rolle.
Erwachsene, die von Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen abhängig sind, finden im Beratungshaus Paul-Heyse-Straße 20 des Referates für Gesundheit und Umwelt Beratung und Unterstützung. Ebenso ihre Angehörigen, die nicht selten die Ersten sind, die den Kontakt aufnehmen. Erfahrene Beraterinnen und Berater informieren über Behandlungsmöglichkeiten und vermitteln auf Wunsch in geeignete Angebote. Für opiatabhängige Menschen stellt die Clearingstelle für Substitution im Beratungshaus den Kontakt zu geeigneten Arztpraxen und Ambulanzen her, die medizini- sche und psychosoziale Substitutionsbehandlung durchführen. Mit Hilfe von Drogenersatzstoffen haben schon viele Menschen den Weg zurück in ein drogenfreies Leben erfolgreich bewältigt.
Stephanie Jacobs: „Ich möchte alle Betroffenen und Angehörigen ermuntern, die Angebote in unserer Stadt zu nutzen und Unterstützung möglichst frühzeitig in Anspruch zu nehmen.“