Die Schweizer Künstlerin Sylvie Fleury, geboren 1961, nimmt seit den 1990-er Jahren in ihren Werken auf vielfältige Weise Bezug auf Kommerz und Luxuswarenwelt: Das Museum Villa Stuck präsentiert vom 30. Juni bis zum 3. Oktober in einer Einzelausstellung Arbeiten von Sylvie Fleury zu Popkultur, Konsum und Feminismus, die eigens für das Gesamtkunstwerk Franz von Stucks entwickelt wurden und einen Überblick über Fleurys Schaffen der letzten 25 Jahre geben. Besonderes Highlight ist eine Glasarbeit, die in Zusammenarbeit mit der Mayer‘schen Hofkunstanstalt entstanden ist.
Sylvie Fleury ist bekannt für ihre Inszenierungen von Glamour, Mode und Luxusartikeln: Einkaufstüten bekannter Modefirmen werden im Ausstellungsraum ebenso inszeniert wie auf dem Boden zerbrochene Make-up-Produkte. Statussymbole und Fetische der Konsumwelt werden in den Kontext der Kunstwelt verschoben und damit in ihrem Wert hinterfragt. Im Sinne Duchamps sind ihre Objekte „Ready-mades“, die Wahrhols Ansatz einer Kritik der Warenwelt unterstreichen. Die Macht der Marke, das Logo als Signum einer globalen Konsumwelt – diese Marketing-Strategien überhöht Fleury in ihren vielschichtigen Werken. Neon-Schilder verkünden Botschaften der Mode-Industrie: „Envy“, in Mary von Stucks Schlafzimmer zu sehen, zitiert ein bekanntes Parfum und verbindet dabei die Vergänglichkeit eines Duftes mit seiner Vermarktung zu einem Paradox. Werke berühmter (männlicher) Künstler, etwa des Minimal Art-Künstlers Dan Flavin oder Daniel Burens‘ Konzeptarbeiten, ergänzt Fleury provokant mit einer feministischen Konnotation. Indem sie das ästhetische Konzept dieser Arbeiten stört, bricht sie ihre Ernsthaftigkeit auf.
Die Ausstellung „Sylvie Fleury. My Life on the Road“ wird am Mittwoch, 29. Juni, 19 Uhr, von Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters eröffnet. Michael Buhrs, Direktor des Museums Villa Stuck, hält eine kurze Begrüßung. Eine inhaltliche Einführung in das Thema gibt die Kuratorin Dr. Verena Hein.
„Sylvie Fleury. My Life on the Road“ ist vom 30. Juni bis 3. Oktober, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr sowie jeden ersten Freitag im Monat von 11 bis 22 Uhr, im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, zu besichtigen. Der Eintritt kostet 9, ermäßigt 4,50 Euro und schließt den Besuch der weiteren Sonderausstellungen im Museum Villa Stuck ein. Unter www.villastuck.de sind nähere Informationen und das Rahmenprogramm ersichtlich.