Eine neue Sprache lernt man am leichtesten möglichst früh und auf spielerische Art und Weise. Vier städtische Kindertageseinrichtungen setzen dies schon seit Oktober 2014 vorbildlich um. Aufgrund ihrer herausragenden und engagierten Arbeit bei der Vermittlung der französischen Sprache sind die vier bilingualen Einrichtungen nun in das deutsch-französische Netzwerk „Élysée-Kita 2020“ aufgenommen worden. Die Kita Corneliusstraße 17, die Kita Dietzfelbingerplatz 7 I/II, die Kita Müllerstraße 5 und der Hort Nimrodstraße 2 erfüllen die geforderten Kriterien der Qualitätscharta, die vom französischen Bildungsministerium und den deutschen Ländern für deutsch-französische Kindertageseinrichtungen verfasst wurde. Drei weitere städtische Einrichtungen befinden sich bereits auf dem Weg zur bilingualen Kita. So soll ein effizientes Netz von zweisprachigen deutsch-französischen Kindertagesstätten entstehen.
Ein pädagogisch offenes, inklusives Konzept für deutschsprachige, bi- und multilinguale Kinder bildet die Basis für die Arbeit in den bilingualen Kitas. Die französische Sprache wird spielerisch von einer französischen Lehrerin eingeführt – etwa mit Liedern, Handpuppen oder beim gemeinsamen Kochen. Muttersprachlich französisch sprechende Kolleginnen helfen darüber hinaus bei der Übung der neuen Sprache, und auch die Teilnahme der Eltern an der Sprachvermittlung ist möglich und erwünscht. Die Einführung des Französischen ist in den vier Kitas in den pädagogischen Alltag integriert. Das interkulturelle Projekt wird von Kindern, Eltern und dem pädagogischen Personal begeistert angenommen.
Die vier städtischen Einrichtungen kooperieren dabei intensiv mit dem Institut Français München: durch die Förderung praxisorientierter Fortbildungen im bilingualen Bereich, etwa gemeinsam mit der Internationalen Jugendbibliothek und dem Stadtmuseum, oder auch durch gegenseitige Delegationsbesuche. Im Frühjahr 2016 hat die Städtische Fachakademie erstmals vier Praktikantinnen und Praktikanten in die Partnerregion Provence entsandt, um weitere Kooperationen aufzubauen. Der enge Austausch zwischen den Ländern trägt zum gegenseitigen Verständnis bei. Für ihre „außergewöhnlichen Verdienste um die deutsch-französische Zusammenarbeit im Bildungsbereich“ wurde Renate Hildebrand-Pertler, Mitarbeiterin im Referat für Bildung und Sport, vom französischen Bildungsministerium der Orden „Chevalier dans l‘ordre des Palmes académiques“ verliehen. Die Ordensübergabe findet ebenfalls am Donnerstag, 7. Juli, in der städtischen Kindertageseinrichtung in der Müllerstraße statt. (Siehe auch unter Terminhinweise)