In der Rathausgalerie, der ehemaligen Kassenhalle der Stadt, ist bis 11. September die Ausstellung „changes“ zu sehen. Unter Bezug auf den historischen Hintergrund der heutigen Kunsthalle zeigt der Künstler Albert Weis Arbeiten, die sich mit den Themen Transformation und Tausch beschäftigen. Bis 1970 wurden in der Kassenhalle Geld und Gebühren eingezahlt und öffentliche Leistungen in Anspruch genommen. Albert Weis nimmt in der Ausstellung „changes“ in seinen Installationen und Arbeiten Bezug zum Jahr 1916, zu den Zusammenhängen und Auswirkungen zur Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie dem Beginn der Moderne im letzten Jahrhundert.
Dominiert wird der Ausstellungsraum dabei von einer raumgreifenden 35 Meter langen, beidseitig verspiegelten Wand. Eine weitere Arbeit besteht aus zirka 200 Taschenuhrenketten aus der Zeit des 1. Weltkriegs, die aneinandergereiht in mehreren Strängen vom Oberlicht des Ausstellungsraumes hängen. Die Arbeit spielt auf einen Aufruf zur Kriegsfinanzierung im Jahr 1916 an, dass vor allem Männer ihre goldenen Uhrenketten, ihren meist einzigen und wertvollen Schmuck, gegen eine Uhrenkette aus Eisen tauschen sollten. Die ansonsten einfachen Ketten enthielten mehrere Schmuckglieder mit der Inschrift „Gold zur Wehr – Eisen zur Ehr“ und „In eiserner Zeit – 1916“. Mit der Installation wird individuelle Erinnerung und kollektive Erfahrung als skulpturale Form wahrnehmbar.
Die Ausstellung wird am Freitag, 8. Juli, 19 Uhr, mit Grußworten von Stadtrat Marian Offman (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters sowie einer Performance mit Schülerinnen und Schülern der Otto-Falckenberg-Schule eröffnet. Die Rathausgalerie ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Jeweils am Sonntag, 17. Juli, 7. August, und Sonntag, 11. September, wird von 11 bis 13 Uhr zu einer Matinee mit Führung, und am Sonntag 24. Juli, von 11 bis 12 Uhr zu einem Rundgang eingeladen. Der Eintritt ist frei, Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Informationen auch unter www.muenchen.de/rathausgalerie.