Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung hat heute dem Stadtrat den Statusbericht zum Projekt Langfristige Siedlungsentwicklung (LaSie) vorgestellt, in dem die Ergebnisse des Betrachtungszeitraums von 2013 bis 2015 enthalten sind.
Der Statusbericht zeigt auf, dass LaSie zu einem Paradigmenwechsel in der Wohnungsbauentwicklung beigetragen hat. Die Auseinandersetzung mit der deutlich wachsenden Stadtbevölkerung auf der einen Seite und einem erkennbaren Mangel an verfügbaren Entwicklungsflächen auf Stadtgebiet andererseits hat die Frage nach der verträglichen baulichen Dichte in den Mittelpunkt gerückt und zu einem Bewusstseinswandel bei allen betroffenen Akteuren geführt.
Die Wohnungsbauaktivitäten haben sowohl beim Neubau, als auch im Bestand spürbar zugenommen. Die Wirkung der LaSie-Strategien zeigt sich in einer Vielzahl von Projekten, sowohl im Rahmen der Aufstellung von Bebauungsplänen als auch bei Verdichtungsprojekten im Bestand, die sich durch deutlich erhöhte Baudichten auszeichnen.
Als Ergebnis des von LaSie angestoßenen Prozesses wurde im Zeitraum von 2013 bis 2015 Baurecht für etwa 15.000 Wohneinheiten geschaffen. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum über 24.000 Wohneinheiten genehmigt.
Die Abschätzung der weiteren mittel- und langfristigen Wohnbaupotenziale im Stadtgebiet aus Nachverdichtung, Umstrukturierung und Neuentwicklung wurde auf Grundlage stadtweiter Raumerkundungen aktualisiert und beläuft sich derzeit insgesamt auf zirka 61.000 Wohneinheiten.
Im Zuge des Statusberichts hat der Stadtrat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung beauftragt, zur weiteren Beurteilung von Verdichtungspotenzialen im bebauten Raum und unter Berücksichtigung der Aspekte Verkehr, soziale Infrastruktur, Grünversorgung, Stadtökologie und Freiflächenentwicklung, Wahrung der städtebaulichen Identität des jeweiligen Stadtteils sowie des gewachsenen Charakters des jeweiligen Quartiers sukzessive für das gesamte Stadtgebiet integrierte Strukturkonzepte auf Stadtteilebene zu entwickeln sowie auch weiterhin mögliche Entwicklungspotenziale am Stadtrand zu ermitteln. Die Konzeption zu einer langfristigen Freiraumentwicklung „Freiraum M 2030“ soll dabei einbezogen werden. Zudem sollen die Arbeiten an einem räumlichen Leitbild im Rahmen einer Gesamtschau der Entwicklungsmöglichkeiten bis 2030 als „Räumliches Stadtentwicklungskonzept“ fortgesetzt werden, ebenso die verschiedenen Aktivitäten und Kooperationen auf regionaler Ebene.
Schließlich soll eine ausführliche Dokumentation von herausragenden Beispielen verdichteten Wohnungsbaus im Sinne der LaSie veröffentlicht und in 2017 ein zweiter LaSie-Zukunftskongress durchgeführt werden.