Am Donnerstag, 6., und Freitag, 7. Oktober, veranstaltet die Landeshauptstadt München in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Institut für Urbanistik die 2. Münchner Frauenkonferenz. Unter dem Titel „Haushalt fair teilen“ geht es diesmal ums Geld und um die gleichstellungsorientierte Steuerung von Finanzhaushalten. Bereits jetzt sind Anmeldungen möglich. Hinweise dazu sowie das ausführliche Programm finden sich auf der Internetseite der Gleichstellungsstelle für Frauen unter www.muenchen.de/frauengleichstellung. Die Teilnahme ist kostenlos.
Öffentliche Haushalte sind Ausdruck politischer Entscheidungen, mit denen in Wirtschaft und Gesellschaft eingegriffen wird. Die Ergebnisse der Haushaltspolitik werden bis heute selten unter dem Aspekt der Geschlechterverhältnisse betrachtet. Und doch wirken sich die getroffenen Maßnahmen unterschiedlich auf Frauen und Männer, Mädchen und Jungen aus. Für welche Vorhaben wird Geld ausgegeben, für welche nicht? Wo wird bei Haushaltskonsolidierungen gespart mit welchen Folgen? Wem nützen die eingesetzten Finanzmittel? Welche Lebensstile und Lebenslagen von Frauen und Männern werden begünstigt und gefördert? Welche Ziele werden verfolgt, welche werden erreicht? Auf diese Fragen geben Haushaltspläne bisher kaum Antworten.
„Gender Budgeting“ zeigt anhand der Geldströme öffentlicher Haushalte auf, wie Frauen und Männer bei staatlichen Maßnahmen berücksichtigt werden. Ziel ist kein separater Haushalt für Frauen, sondern die Einbeziehung der Geschlechterperspektive in alle Phasen und Bereiche von Haus- haltspolitik. Gefördert wird damit die Effizienz des Einsatzes öffentlicher Gelder, da nicht nur auf die Verteilung, sondern auch nach dem Ergebnis der eingesetzten Ressourcen gefragt wird.
In München wurde die gleichstellungsorientierte Haushaltssteuerung von der Gleichstellungsstelle für Frauen und der Inititative „Gender Budgeting“ als Teil der Verwaltungsmodernisierung angestoßen. Inzwischen wurden sowohl in München als auch in anderen Kommunen verschiedene Erfahrungen dazu gemacht.
Die Konferenz bietet mit einer Mischung aus Vorträgen von Referentinnen und Referenten aus dem ganzen Bundesgebiet, Arbeitsforen zu einzelnen Schwerpunkten und einer Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen des Stadtrates, des Deutschen Städtetags und der Hochschule Hamburg eine Plattform, um die Ergebnisse, Methoden und Erfahrungen der Umsetzung von „Gender Budgeting“ vorzustellen und zu diskutieren.
Konzeptioniert und organisiert wird die Finanzkonferenz in Zusammenarbeit der Gleichstellungsstelle für Frauen mit der Stadtkämmerei und dem Direktorium.