Am Dienstag, 26.Juli, 19 Uhr, findet im Auditorium des NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, das Zeitzeugengespräch „Ich sang für die SS“ mit Abba Naor statt.
Abba Naor war 13 Jahre alt, als ihn die Nationalsozialisten mit seiner Familie und 20.000 anderen Juden in das Ghetto im litauischen Kaunas brach- ten. Naor, 1928 in Kaunas geboren, erlebte Diskriminierung, Verfolgung, Deportation und Konzentrationslager – und überlebte.
1941 wurden die litauischen Juden in das Ghetto Lublin deportiert, das die SS allmählich in ein Konzentrationslager umwandelte. Auch Naor und seine Familie mussten ihr Zuhause verlassen und zwangsumsiedeln. Mehrere seiner Angehörigen wurden im Ghetto ermordet. Naor selbst verschleppte die SS im Sommer 1944 zuerst in das KZ Stutthof bei Danzig, später in die Lager Utting am Ammersee und Kaufering I, die zum größten Außenlagerkomplex des Konzentrationslagers Dachau gehörten. Den Todesmarsch der KZ-Häftlinge aus Kaufering Ende April 1945 überlebte er dank der Befreiung durch die Amerikaner. Befreit wurde er allerdings nur physisch: Seine Erinnerungen an die Zeit im Vernichtungslager haben ihn nie losgelassen. Das Zeitzeugengespräch wird moderiert von Felizitas Raith (Bildungsabteilung NS-Dokumentationszentrum München).
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Anmeldung per E-Mail möglich unter veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de.