Im Begleitprogramm zur neuen Sonderausstellung „Adolf Frankl – Kunst gegen das Vergessen“ spricht am Donnerstag, 28.Juli, 19 Uhr, im NS-Dokumentationszentrum, Brienner Straße 34, Dr. Stefanie Pilzweger (KZ-Gedenkstätte Dachau) über die Bedeutung von Kunst als Beweismittel und Überlebensstrategie und zeigt dies beispielhaft an Georg Tauber und Adolf Frankl.
Heimliche künstlerische Betätigung im Konzentrationslager war für die Inhaftierten eine Möglichkeit zur Selbstbehauptung und zur Wahrung von Individualität und Menschlichkeit. Für zahlreiche Überlebende war die Kunst eine Möglichkeit, die erlebten Gräuel zu bezeugen und zu verarbeiten. Der bayerische Reklamezeichner Georg Tauber war zwischen 1940 und 1945 im KZ Dachau inhaftiert und fertigte während seiner Haft illegale Zeichnungen an, um diese im Lager als Tauschware zu verwenden. Die Werke dokumentieren ab 1945 den gewaltsamen Alltag im KZ Dachau, die Ankunft der US-Truppen und das Lager nach der Befreiung. Tauber wollte die Verbrechen der SS festhalten und „Beweise“ für die Nachwelt schaffen. Der aus Bratislava stammende jüdische Maler Adolf Frankl überlebte die Inhaftierung im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Anmeldung per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de ist möglich.