Nach 15 spannenden, arbeitsreichen und unterhaltsamen Tagen hat die Spielstadt Mini-München für dieses Jahr ihre Tore geschlossen. Rund 32.000 Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahren arbeiteten, regierten, studierten und erholten sich in „ihrer“ Stadt. Mini-München ist das größte Ferienprogramm in München und findet im Auftrag der Landeshauptstadt statt. Der Ort des Geschehens: das Zenith in Freimann.
In drei großen Hallen und einem weitläufigen Außengelände entstand das Abbild einer realen Stadt, mit allen Einrichtungen, die dazugehören. In den morgendlichen Warteschlangen wurden Vor- und Nachteile einzelner Arbeitsplätze besprochen oder man verabredete sich im „Gasthaus zur Fetten Sau“ zum Mittagessen. Welcher Kandidat oder welche Kandidatin sich besser für das Amt des Oberbürgermeisters eignet – auch dies war Thema der Gespräche.
696 neue Vollbürger und Vollbürgerinnen konnten im Bürgerbuch aufgenommen werden und erhielten den begehrten, ein Spielstadtleben lang gültigen Vollbürgerausweis. Damit hat Mini-München exakt 11.402 Vollbürgerinnen und Vollbürger.
Bei der insgesamt 18. Auflage der dreiwöchigen Spielstadt ging es auch sonst fast zu wie im richtigen Leben: Insgesamt 61.618 Arbeitsstunden wurden laut Auszählung des Arbeitsamts geleistet, oder es wurden 350neue Onlinekonten bei der Bank eröffnet. Mit dem Aktenzeichen 427 beendete die Polizei ihre Einsätze. Die Vergehen – vor allem Diebstähle, Beleidigungen und Geschwindigkeitsübertretungen der Taxis – wurden mit dem Ableisten von Sozialstunden und kurzzeitigem Führerscheinentzug bestraft. Mit 88 Verhandlungen mussten sich Staatsanwälte und Richter befassen, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Im Paletti-Dorf wurde fleißig gehämmert, gesägt und gebohrt, die Holzstadt wuchs rasant und die ersten eigenen Betriebe eröffneten. Auch der Waffelstand war sehr begehrt, musste jedoch nach einer Betriebsbegehung des Gewerbeamtes kurz schließen, um einige Mängel zu beheben. Freuen konnte man sich indes beim Mini-MVV: Die Bus-Ringlinien A+B waren ständig im Einsatz und wegen des weitläufigen Geländes besonders beliebt – was sich beim Verkauf der Streifenkarte bemerkbar machte. An den letzten Tagen von Mini-München wurde noch fleißig geheiratet, auch weil der Stadtrat der Heirat zu dritt zugestimmt hatte. 140 Ehen wurden geschlossen. Die Scheidungsrate lag bei unter zwei Prozent, was vermutlich an der Kürze der Mini-München-Ehezeit liegt.
Ob die Redakteure der „MiMüZ“ (Mini-München Tageszeitung) das dunkle Geheimnis des Kinos aufklären konnten, die Recherche zur Lohnprellerei erfolgreich verlief und was bei der Demo gegen zu viel Müll in der Spielstadt passierte, dies alles ist in den 15 MiMÜZ-Ausgaben nachzulesen. Zu Ende ging das diesjährige Ferienprogramm mit einem fulminanten Abschlussfest auf dem Marktplatz. Die 19. Spielstadt wird 2018 stattfinden und vom amtierenden Mini-München-Oberbürgermeister eröffnet werden. Weitere Informationen unter www.mini-muenchen.info. Fotos zum Download unter der Rubrik „Presse“ (Fotos: Albert Kapfhammer).