Gibt es eine Alternative zur fünfmonatigen Komplettsperrung der U3 zwischen Scheidplatz und Münchner Freiheit?
Anfrage Stadtrat Manuel Pretzl (CSU-Fraktion) vom 3.6.2016
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 03.06.2016 führten Sie als Begründung aus:
„Den Medien ist zu entnehmen, dass die U3 zwischen Scheidplatz und Münchner Freiheit ab Oktober für fünf Monate komplett gesperrt werden soll. Der Grund: kompletter Austausch der alten Gleisanlagen von 1972. Diese Maßnahme soll angeblich 10 Millionen Euro kosten und sei laut MVG jedoch alternativlos. Obwohl ein Schienenersatzverkehr eingerichtet wird und verstärkt die Züge anderer Linien fahren sollen, sind die Beein- trächtigungen für die Fahrgäste enorm.“
Die in Ihrer Anfrage gestellten Fragen können anhand einer Stellungnahme der Stadtwerke München GmbH/Münchner Verkehrsgesellschaft mbH
(SWM/MVG) wie folgt beantwortet werden:
Frage 1:
Gibt es Alternativen zu einer Komplettsperrung?
Antwort der SWM/MVG:
„Zur geplanten Komplettsperrung gibt es leider keine Alternativen. Hauptgrund ist, dass für die Baustelle nicht nur beide Gleise gleichzeitig, sondern auch der Bahnsteig am Bahnhof Bonner Platz benötigt werden.
Zwingend erforderlich ist die Vollsperrung zudem aus Sicherheitsgründen. Der komplette Bahnsteig am Bonner Platz dient während der gesamten Bauzeit als Baulogistikfläche für die Lagerung und den Umschlag von Baumaterialien sowie als Standort für die Bewetterungsanlage (Luftversorgung und Abfuhr von Staub und Abgasen aus dem Tunnel). Der Bahnhof steht daher nicht als Notausstieg für den Fall einer ggf. erforderlichen Entfluchtung zur Verfügung. Jeder Fahrgastbetrieb ist daher ausgeschlossen.“
Frage 2:
Warum ist es nicht möglich, die U-3-Züge von Moosach kommend am Scheidplatz auf die Gleise der U 2 in Richtung Innenstadt umzuleiten?Antwort der SWM/MVG :
„Ziel der Planungen ist es, zu den Verkehrszeiten mit der höchsten Fahrgastnachfrage umsteigefreie Verbindungen mit der U-Bahn zwischen Moosach und Innenstadt über den Streckenverlauf der U2 anzubieten. Da das Fahrplangenehmigungsverfahren jedoch noch nicht abgeschlossen ist, können wir derzeit noch keine verbindlichen Aussagen zum Fahrplan treffen.“
Frage 3:
Können die Bauarbeiten auf unter fünf Monate verkürzt werden?
Antwort der SWM/MVG:
„Dies ist leider nicht möglich. Bei der vorgesehenen Vollsperrung über ca. 22 Wochen handelt es sich um die kürzest mögliche Bauzeit. Hierbei ist bereits vorgesehen, dass an allen Tagen auf beiden Gleisen mit mehreren Bautrupps parallel gearbeitet wird. Eine weitere Verkürzung der Bauzeit ist daher nicht möglich.“
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.