Jetzt steht endgültig fest, dass die für die Schulpavillonanlage an der Flurstraße/Lucille-Grahn-Straße gesamtverantwortliche Baufirma den von ihr geschuldeten Statiknachweis nicht erbringen kann. Deshalb sah sich das Baureferat nunmehr gezwungen, den Vertrag am 30. August 2016 fristlos aus wichtigem Grund zu kündigen.
Wie bereits mitgeteilt, musste das Baureferat die Abnahme der Pavillons bislang verweigern: Der von der Bauaufsichtsbehörde bestellte Prüfingenieur hatte festgestellt, dass die Ausführung der Konstruktion von den Plänen und Berechnungen abweicht. Grundvoraussetzung für einen sicheren Schulbetrieb sind jedoch unzweifelhafte statische Prüfnachweise, die keine Toleranz zulassen.
Die Baufirma wurde daher letztmals im Juni 2016 unter Fristsetzung aufgefordert, ein schlüssiges Sanierungskonzept vorzulegen und auf dessen Grundlage alle noch vorhandenen Mängel kurzfristig zu beseitigen. Der Unternehmer war jedoch nicht in der Lage, diese Forderungen zu erfüllen; sowohl der Prüfstatiker als auch die Bauaufsichtsbehörde werteten einen aktuell vorgelegten Lösungsversuch als völlig inakzeptabel. Zusammen mit der Kündigung wurde die Firma aufgefordert, die Pavillonanlage auf ihre Kosten ab den Herbstferien bis spätestens Januar 2017 komplett zurückzubauen. Auch die bereits geleisteten Abschlagszahlungen werden zurückgefordert. Darüber hinaus wird die Stadt das Unternehmen für alle Folgekosten, die aufgrund der Neuerrichtung der Schulpavillonanlage und im Zusammenhang mit dem Mietpavillon enstehen, in die Haftung nehmen. Vor dem Hintergrund des umfangreichen und eng getakteten Schulbauprogramms ist dieses eklatante Firmenversagen besonders ärgerlich. Dies gilt umso mehr, als die Baufirma im Rahmen eines sogenannten Generalübernehmervertrages auch die gesamte Planung zu liefern hatte.
Das Baureferat wird nun schnellstmöglich den Auftrag für eine neue Anlage an gleicher Stelle vergeben. Der eingeschossige Mietpavillon für die Übergangszeit ist bereits beauftragt. Er wird auf dem Rasenspielfeld des Sportplatzes stehen und soll ab den Herbstferien den akuten Raumbedarf für fünf Klassen der Realschule decken. Das Baureferat hat diese Interimslösung bereits vorsorglich mit dem Schulreferat, der Schulleitung und der Lokalbaukommission abgestimmt; die Baugenehmigung liegt vor.
(Siehe dazu auch die Antwort des Baureferates auf eine entsprechende Stadtratsanfrage in der heutigen Ausgabe der Rathaus Umschau)