Volkssänger waren Komödianten und Komiker, ihr Reich waren die volkstümlichen Vergnügungsstätten der einfachen Leute. In die Welt der Volkssänger im München des späten 19. Jahrhunderts entführt Andreas Koll die Zuhörerinnen und Zuhörer bei seinem Vortrag „An jedem Eck a Gaudi. Volkssänger, Salvator, Kasperl und Bier“ am Mittwoch, 14. September, ab 18.30 Uhr im Münchner Stadtmuseum, St. Jakobs-Platz 1. Das Leben im München des späten 19. Jahrhunderts, besonders in den Vorstädten, ist hart, Schlafplätze sind rar. Die meisten Münchner arbeiten als Tagelöhner und viele vermieten ihr Bett während der Arbeit an Schlafgänger. Das Wirtshaus ist Zufluchtsort vor dem Elend und Treffpunkt der Gestrandeten. Dort trifft eine durch ländliche Erfahrungen geprägte Welt auf eine städtische Wirklichkeit. So entsteht eine neue Bevölkerungsschicht mit eigenen Lebensweisen, Hoffnungen und Bedürfnissen. Die Volkssänger, die wie so vieles in München ursprünglich aus Wien kamen, gelten als die Popstars von gestern, ihre Aufgabe ist es, auf humoristische Weise die Lebenswirklichkeit der Menschen darzustellen. Sie sind die Unterhalter einer rasch wachsenden Stadtgesellschaft.
Andreas Koll betreut die Sammlung des Valentin-Karlstadt Musäum und tritt im Unterhaltungsprogramm „Um a FÜNFERL a Durcheinand“ auf. Die Ausstellung „BIER.MACHT.MÜNCHEN“ ist an diesem Abend bis 20 Uhr geöffnet. Der Vortrag findet in der Ausstellung im 1. Stock statt, Abendtickets (inklusive Ausstellung und Programm) kosten 3,50 Euro.