In Teilgebieten von Neuperlach und Moosach beginnen vorbereitende Untersuchungen zur Städtebauförderung. Damit schafft die Landeshauptstadt München die Voraussetzungen dafür, dass diese Gebiete Städtebaufördermittel im Programm „Soziale Stadt“ erhalten können. Zeitgleich erstellt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung ein integriertes Handlungsraumkonzept im Gebiet Neuperlach. Den Beschluss für die Erarbeitung der vorbereitenden Untersuchungen und für das Handlungs- raumkonzept hat der Stadtrat in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung vorberatend gefasst.
Die Stadtsanierung ist in der Landeshauptstadt München ein wichtiger Baustein bei der Bewahrung einer solidarischen und engagierten Stadtgesellschaft sowie bei der Stärkung von Stadtteilen durch Stadtteilentwicklung. Mit dem Instrument der Städtebauförderung werden wichtige Impulse für Stadtviertel mit einem erhöhten Investitionsbedarf gesetzt. Parallel zu den vorbereitenden Untersuchungen findet ein intensiver Informations- und Beteiligungsprozess unter Einsatz unterschiedlicher Medien, klassischer Veranstaltungen, Workshops und Onlinebegleitung statt. Dazu soll mit professioneller Unterstützung ein interkultureller Ansatz insbesondere für unterrepräsentierte Gruppen umgesetzt werden.
Der Stadtteil Neuperlach gilt als größtes westdeutsches Siedlungsprojekt der 1960er- bis 1970er-Jahre. Der Umgang mit dieser Form von Großwohnsiedlung und eine zeitgemäße Antwort auf in die Jahre gekommene Strukturen ist Ziel der Stadtteilentwicklung der Landeshauptstadt München. Das knapp 500 Hektar große Gebiet mit seinen etwa 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt im Osten von München. Seine homogene Siedlungsstruktur birgt Chancen, aber auch Herausforderungen.
Moosach ist mit 275 Hektar das kleinere der beiden Untersuchungsgebiete. Dort wird die Entwicklung der 1940er- bis 1960er-Jahre integriert betrachtet und konzipiert. Als Auftaktmaßnahme in Moosach unterstützt die Städtebauförderung die Aufwertung des Amphionparks mit 600.000 Euro. Zur Zeit existieren sieben Gebiete der Stadtsanierung in allen Phasen des Sanierungsprozesses in München.
Erfahrungen aus den aktuellen und bereits abgeschlossenen Sanierungsgebieten zeigen, dass der Einsatz der Stadtsanierung ein erfolgreiches Instrument der Stadtteilentwicklung ist. Investitionen der Städtebauförderung von Bund, Ländern und Kommunen in den Gebäudebestand, das Wohnumfeld und die Infrastrukturausstattung sorgen für mehr Generationengerechtigkeit, Familienfreundlichkeit und Integration im Quartier. Im Jahr 2014 wurden die Bundesmittel der Städtebauförderung erhöht. Insbesondere für das Programm „Soziale Stadt“ wurden die Mittel von 40 Millionen auf 150 Millionen Euro aufgestockt. Im Programmjahr 2016 stellt der Bund rund 140 Millionen Euro für die „Soziale Stadt“ bereit.