Die Bürgerinnen und Bürger Aschheims haben sich gestern im Rahmen eines Bürgerentscheides mit klarer Mehrheit gegen die Ansiedlung eines Groß-Schlachthofs auf ihrem Gemeindegebiet ausgesprochen. „Damit sind nun auch endgültig die Gerüchte vom Tisch, die Metzger des Münchner Schlachthofs hätten vor, nach Aschheim abzuwandern“, sagt Kommunalreferent Axel Markwardt. „Die Rinder- und Schweineschlachtung hat das Kommunalreferat vor etwa 15 Jahren privatisiert. Die damals mit den Schlachtbetrieben abgeschlossenen Erbpachtverträge laufen noch bis in die 20er-Jahre, zum Teil sogar bis in die 40er-Jahre dieses Jahrhunderts hinein. Kein einziger Schlachtbetrieb hat sich bisher an uns gewandt, um seinen Erbpachtvertrag vorzeitig zu kündigen. Ganz im Gegenteil: Einige Betriebe haben bereits wegen einer Verlängerung nachgefragt. Offensichtlich sind die Schlachtbetriebe mit dem Standort an der Zenettistraße im Herzen Münchens sehr zufrieden.“
Die Anfänge des Münchner Schlachthofs am heutigen Standort reichen bis ins Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Nach eingehender Prüfung der Standortvoraussetzungen und unter Einbeziehung der neuesten Erkenntnisse der Hygiene ließ der Stadtbaurat Arnold Zenetti in den Jahren 1876 bis 1878 den Schlacht- und Viehhof München errichten.
Nach Privatisierung der Rinderschlachtung am 1. April 2000 und Privatisierung der Schweineschlachtung am 1. April 2004 entstand aus dem städtische Schlacht- und Viehhof am 1. Januar 2005 der Eigenbetrieb Schlachthof München, dessen Schwerpunkt auf dem branchenspezifischen Flächen- und Objektmanagement liegt. 2006 fand der letzte Münchner Pferdemarkt statt. Am 1. Januar 2007 fusionierte der Schlachthof München mit der Großmarkthalle München zum Eigenbetrieb Markthallen München, der zum Kommunalreferat gehört.