Mit der Vorstellung der künstlerischen Biografie von Alexeij Sagerer sowie dem Gastspiel „Infanten“ aus Mannheim ist das RODEO 2016, das Festival der Münchner Tanz- und Theaterszene, erfolgreich zu Ende gegangen. Die künstlerische Leitung hatte erstmals die Dramaturgin Sarah Israel inne. Sie erfand das Festival, das heuer zum vierten Mal stattfand, neu.
RODEO bekannte sich diesmal zu internationaler Vernetzung, zum Diskurs, zu Gewagtem und Unfertigem. Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers: „Die diesjährige Rodeo-Ausgabe hat sich als zeitgemäße Plattform für eine lebendige, junge Münchner Szene präsentiert. Die kluge und konzentrierte Programmierung Sarah Israels hat richtige und wichtige Fragen gestellt und langfristige Strukturen angelegt. Diese können die lokal als auch zunehmend international orientierten Tanz- und Theaterschaffenden Münchens nutzen. Damit ist eine Neuausrichtung des von Anfang an für die Münchner Szene gedachten Festivals rundum gelungen.“
Hinter dem RODEO-Publikum, das Münchner Theaterfreunde genauso umfasste wie Fachbesucher aus Hamburg, Berlin, Mannheim und Stuttgart, liegen vier Tage mit Tanz, Theater und Performance aus München und von internationalen Kooperationen; vier Tage mit Exkursionen im Stadtraum, Ausflügen in die Theatergeschichte der Freien Szene und Diskursen. An 19 Orten fanden etwa 130, überwiegend ausverkaufte Vorstellungen statt, die teils als Installationen oder in Einzelperformances angelegt waren. Or- ganisatorisch stellte das Festival an alle Beteiligten große Herausforderungen: Einige Performances waren für begrenzte Zuschauerzahlen konzipiert, einige Male waren für alle Zuschauer während der Vorstellung Kopfhörer vorgesehen, man fand sich an unerwarteten Orten, wie einer abgedunkelten Bar oder dem Inneren eines Wohnmobils wieder – und oft hieß es bei teils herbstlichem, regnerischen Wetter unerwartet: „Alle raus!“ Erstmalig fanden dabei unter dem Siegel „Bloom up“ auch vier Stipendienprogramme statt, die mit Unterstützung des Goethe Instituts internationale Kooperationen unter Künstlerinnen und Künstlern förderten. Während einer 17-tägigen Residenz hatten die Teams im Vorfeld des Festivals zusammen in München an ihrer Projektideen gearbeitet, diskutiert und gemeinsam experimentiert. Bei RODEO zeigten sie dann ihre Arbeitsstände.
Mehr Informationen unter www.rodeomuenchen.de.