Auch mehr als 70 Jahre nach dem nationalsozialistischen Genozid an den europäischen Sinti und Roma ist das Wissen darüber an bayerischen Schulen bisher wenig präsent. Umso bedeutsamer ist der Versuch, mit neuartigen Materialien der politisch-historischen Bildung diese Lücke zu schließen.
In einer qualitativen Studie untersuchen Dr. Holger Knothe (Institut für Soziologie/Lehrbereich Qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung LMU München) und Dr. Robert Sigel (Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst) für die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit zusammen mit Studierenden des Masterstudienganges Soziologie, wie der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma im schulischen Unterricht thematisiert wird. Die Ergebnisse dieser Studie diskutieren Dr. Holger Knothe, Dr. Robert Sigel und Dr. Gerhard Baumgartner, Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands, am Freitag, 28. Oktober, ab 19 Uhr im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34. In der Analyse von mehr als 30 Interviews mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonal an bayerischen Gymnasien, Real-, Mittel- und Förderschulen wird deutlich, welches Vorwissen, aber auch welche Stereotype und Vorurteile vorhanden sind. In einem weiteren Schritt wurden die vor- handenen Unterrichtsmaterialien auf ihre Relevanz hin untersucht und ausgewertet, welche Zielsetzungen die Lehrkräfte mit welchem Erfolg umsetzen konnten.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.