Die Rolle der Kirchen in der deutschen Gesellschaft ist im Wandel begriffen: Zwar sind evangelische und katholische Kirche mit jeweils rund 23 Millionen Mitgliedern weiterhin die mit Abstand größten Organisationen in Deutschland, trotzdem sinken die Zahlen ihrer Mitglieder jedes Jahr um einige Hunderttausend. Außerdem leben mittlerweile auch vier Millionen Muslime und Anhänger anderer Religionen in Deutschland. Ein Vortrag von Professor Dr. Klaus von Beyme befasst sich am Donnerstag, 3. November, ab 19 Uhr im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34, mit den Fragen: Welche Folgen hat die religiöse Pluralisierung durch Einwanderung in Deutschland für das Verhältnis zwischen Politik und Kirche? Welchen Beitrag leisten Kirchen zum Gelingen unserer Demokratie? Und wie reagiert der Staat auf die zunehmende religiöse Pluralisierung in unserer Gesellschaft?
Der Vortrag beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Religion und Migration und die Rolle der muslimischen Verbände. Im Zentrum der politischen Auseinandersetzung mit den Religionsgemeinschaften stehen der Streit um Moscheen, Minarette, Kopftuch und Burka, Scharia und die Rolle des Religionsunterrichts. Abschließend diskutiert Klaus von Beyme die Konflikte zwischen Christentum und Islam in der Integrationspolitik. Professor Dr. Klaus von Beyme war bis 1999 Professor für Politikwissenschaft in Heidelberg. Zu seinen Hauptarbeitsgebieten zählen die Vergleichende Systemforschung, die Politische Theorie sowie die Policy-Analyse. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.