Der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die in der Pogromnacht 1938 und in den darauffolgenden Jahren entrechtet, deportiert und ermordet wurden, gedenkt die Landeshauptstadt München am Mittwoch, 9. November. Alle Münchnerinnen und Münchner sind eingeladen, an den Gedenkveranstaltungen zum 78. Jahrestag teilzunehmen und ein Zeichen gegen das Vergessen und für eine lebendige Erinnerungskultur zu setzen. Schirmherr ist Oberbürgermeister Dieter Reiter.
In diesem Jahr wird besonders der Kinder und Jugendlichen gedacht, die Opfer nationalsozialistischer Gewalt wurden. Ausgrenzung und soziale Isolation trafen sie besonders hart und nicht alle konnten durch die „Kindertransporte“ in Sicherheit gebracht werden. Am 9. November erinnert eine öffentliche Namens- und Biografielesung am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße (hinter dem Künstlerhaus) von 14 bis 17 Uhr an die 421 Münchner Kinder und Jugendlichen, die durch den Holocaust ihr Leben verloren. Neben Münchner Schülerinnen und Schülern lesen in diesem Jahr auch Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers, Karl Freller, MdL, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Professor Dr.-Ing. Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München, Dr. Marianne Ott-Meimberg von der Weiße Rose Stiftung, OB-Gattin Petra Reiter, Kabarettistin Luise Kinseher, Dr. Susanne May, Programmdirektorin der Volkshochschule München, Professor Dr. Stefan Rappenglück von der Hochschule München und Franzis Schickler.
Bereits um 12 Uhr sowie um 14 und um 16 Uhr führt ein begleiteter Stadtrundgang entlang der ehemaligen Wohnadressen verfolgter jüdischer Bürger auf den „Weg der Erinnerung“. Der Stadtgang beginnt am Alten Rathaus und endet am Gedenkstein an der Herzog-Max-Straße.
Im Alten Rathaus findet am Morgen ein Zeitzeugenforum mit Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Uri Siegel und Hanna Zimmermann für angemeldete Schulklassen statt. Außerdem ist von 11 bis 17 Uhr die Ausstellung des Stadtarchivs München „verzogen, unbekannt wohin...“ zu sehen. Die Präsentation im Foyer des Alten Rathauses zeigt Dokumente zur ersten Deportation Münchner Jüdinnen und Juden nach Kaunas im November 1941. Pressekontakt: Pressestelle der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Aaron Buck, Telefon 20 24 00 – 11 16, presse@ikg-m.de.