Angesichts der europaweiten Flüchtlingssituation und einer massiven Zunahme von fremdenfeindlicher Gewalt in Deutschland wird die Lage von Roma in Südosteuropa und insbesondere auf dem Balkan vorwiegend unter Aspekten einer sogenannten „Armutsmigration“ und, noch immer, einer vorgeblichen Einwanderung in die deutschen Sozialsysteme diskutiert.
Der Politikwissenschaftler und wissenschaftliche Leiter beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, Herbert Heuß, befasst sich in seinem Vortrag am Donnerstag, 10. November, ab 19 Uhr im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34, mit der aktuellen Situation der Roma in einigen der sogenannten „sicheren Herkunftsländern“ sowie in weiteren Ländern Westeuropas. Außerdem diskutiert er mögliche Perspektiven für die Zukunft.
Immer wieder kommt es zu rechtsextrem motivierten Angriffen, zunehmend auch auf Roma – wie zum Beispiel in Halle/Saale, wo die Mobile Opferberatung einen enormen Anstieg verzeichnet. Vor allem die Angriffe auf Roma werden dort als ein „relativ neues Phänomen“ wahrgenommen. Aber ist dieses Phänomen wirklich so neu? Wer sich an die Ausschreitungen von Rostock Lichtenhagen 1992 erinnert, wo die katastrophale Unterbringung von Flüchtlingen aus Rumänien den Anlass für pogromartige Ausschreitungen bot, wird Parallelen erkennen können.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.