In der nächsten Veranstaltungsreihe der Open Scene im Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, Sankt-Jakobs-Platz 1, am Donnerstag, 10. November, wird ab 19 Uhr der Dokumentarfilm „Alle Juden raus!“ (Judenverfolgung in einer deutschen Kleinstadt 1933 - 1945; Deutschland 1990; 82 Minuten) von Emanuel Rund gezeigt. Der Regisseur ist anwesend.
1988 nahm der Dokumentarfilmer Emanuel Rund den 50. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 zum Anlass für eine Recherche in Göppingen, Stuttgart und Theresienstadt auf den Spuren seiner ermordeten Großeltern. Zwei Jahre lang führte er Interviews und Gespräche mit Zeitzeugen und mit Nachkommen von Überlebenden, ließ dabei am 9. November 1989 aber auch Schülerinnen und Schüler der Gegenwart Bürger aus Göppingen dazu befragen, wie sie sich damals verhalten haben.
„Bewegende Dokumentation eines jüdischen Familienschicksals in Göppingen: Mutter und Tochter, Überlebende aus Theresienstadt, auf den Spuren ihres ganz normalen deutschen Bürgerlebens – ehe sie ausgegrenzt, enteignet und entrechtet wurden. Der Regisseur kommentiert nicht – er hört zu“, urteilt Filmkritikerin Ponkie. „Familienfilme aus den 30er Jahren – verdrängte deutsche Stadtgeschichte.“
„Erwarten Sie nicht einfach noch einen Film über Nazis und Juden. ,Alle Juden raus!‘ ist eine Klasse für sich“, sagt Filmkritiker Amos Vogel. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Karten können telefonisch unter der Nummer 233 – 9 64 50 vorbestellt werden.