Der Bezirksausschuss 17 Obergiesing – Fasangarten lädt am Freitag, 18. November, zu einer Veranstaltung zur Einweihung des Ella-Lingens-Platzes. Mit der Benennung des Platzes im Umgriff des ehemaligen AGFA-Geländes an der Werner-Schlierf-Straße nach Ella Lingens (1908 – 2002) würdigt die Stadt eine Frau, die ihr gesamtes Leben dem Widerstand gegen das NS-Regime und der Unterstützung ihrer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gewidmet hat.
Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr am Platz mit der Einweihung durch Monsignore Dirnberger. Anschließend wird die Feier im benachbarten Mo- tel One, Tegernseer Landstraße 165, fortgesetzt. Nach einer Begrüßung durch die Bezirksausschuss-Vorsitzende Carmen Dullinger-Oßwald sprechen Dr. Barbara Distel, ehemalige Leiterin der Gedenkstätte Dachau, und Peter Michael Lingens, Sohn von Ella Lingens, der aus Wien angereist ist. Dr. Sabine Schalm vom Kulturreferat stellt pädagogische Materialen vor, die in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Dachau angefertigt wurden, um eine nachhaltige Vermittlungsarbeit zur Person von Ella Lingens und den Hintergründen des KZ-Außenlagers Agfa in Giesing zu fördern. Ab 16 Uhr gibt es Führungen an die Orte des Wirkens von Ella Lingens durch die Historikerin Dr. Karin Pohl. Der Eintritt ist frei.
Ella Lingens wurde 1942 von der Gestapo verhaftet. Nach ihrer Deportation nach Auschwitz und Dachau wurde sie nach München überführt, wo sie im Frauenaußenlager „Agfa-Kamerawerk“ als Ärztin Zwangsarbeit leisten musste und versuchte, in dieser Funktion die Situation der Frauen zu verbessern. 1980 wurde Ella Lingens für ihre Lebensleistung in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem mit der Ehrenmedaille „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.
Die Veranstaltung wird unterstützt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Die Benennung des Ella-Lingens-Platzes erfolgte nach Stadtratsbeschluss auf Initiative des Bezirksausschusses 17 im April dieses Jahres.