„Codename Caesar. Im Herzen der syrischen Todesmaschinerie“ – so lautet der Titel des Buches, für das die Journalistin Garance Le Caisne mit dem diesjährigen Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet wird. Das Buch wird am Dienstag, 22. November, 20 Uhr, in der Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstaße 45, bei einer öffentlichen Lesung mit der Preisträgerin vorgestellt. Garance Le Caisne gibt bei einem anschließenden Gespräch über sich und das Werk Auskunft. Der Eintritt beträgt 7 Euro.
Der Preis wird am Montag, 21. November, im Rahmen des Literaturfestes München vor geladenen Gästen überreicht. Mit dem gemeinsam vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern und der Landeshauptstadt München vergebenen und mit 10.000 Euro dotierten Preis wird jährlich ein Buch ausgezeichnet, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen und intellektuellen Mut zu fördern und dem verantwortlichen Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:
„Das Buch ,Codename Caesar. Im Herzen der syrischen Todesmaschinerie‘ von Garance Le Caisne erzählt die Geschichte eines syrischen Militärfoto- grafen, eben jenes anonymen ,Caesar‘ der Zehntausende Fotos von den Ermordeten aus den Kerkern des Assad-Regimes kopiert und außer Lan- des geschmuggelt hat. Zwei Jahre lang hat er täglich sein Leben riskiert, inzwischen lebt er an einem unbekannten Ort in Nordeuropa. Die franzö- sische Journalistin Garance Le Caisne hat nach Monaten sein Vertrauen gewonnen – und seine Geschichte aufgeschrieben. Das Buch erspart dem Leser die Bilder der verhungerten, verstümmelten, verbrannten Leichen und ist dennoch Zeugnis eines überragenden, mehr noch: sich seiner selbst kaum bewussten Mutes ebenso wie eine Dokumentation der bü- rokratischen Obsession eines verbrecherischen Regimes. Denn während die Terroristen des so genannten Islamischen Staates mit demonstrativer Öffentlichkeit morden, verbirgt das Assad-Regime seine Taten. Der Geschwister-Scholl-Preis zeichnet Werke aus, die ,dem verantwort- lichen Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse‘ geben. ,Codename Caesar‘ tut dies auf überragende Weise, unter höchstem persönlichen Risiko und mit möglicherweise völkerrechtlichen Konsequenzen für die Täter. Menschen wie ,Caesar‘ und wie die Journalistin Garance Le Caisne, die ihm eine Stimme gibt, sind unverzichtbar, wenn man die inneren Me- chanismen einer Diktatur verstehen will und wenn den Opfern eines Tages Genugtuung verschafft werden soll.“
Weitere Informationen unter www.geschwister-scholl-preis.de.