Die Landeshauptstadt München zeichnet mit dem diesjährigen Tanzpreis die künstlerische Leitung des Bayerischen Staatsballetts – Ballettdirektor Ivan Liška und die stellvertretenden Ballettdirektoren Bettina Wagner-Bergelt und Wolfgang Oberender – aus. Der Preis wird am Dienstag, 22. November, von Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers vor geladenen Gästen überreicht. Der mit 10.000 Euro dotierte und alle drei Jahre verliehene Tanzpreis wird für besondere Leistungen in allen Stilrichtungen des Tanzes und an Persönlichkeiten vergeben, die München als Kulturstadt Geltung und Ansehen verschaffen. Zuletzt wurde der Tänzer und Choreograph Richard Siegal mit dem Preis ausgezeichnet.
Aus der Begründung der Jury für Ivan Liška, Bettina Wagner-Bergelt und Wolfgang Oberender:
„Der Tanzpreis geht in diesem Jahr erstmals an ein Team: an Ivan Liška, den Direktor des Bayerischen Staatsballetts, sowie an seine Mitstreiter Bettina Wagner-Bergelt und Wolfgang Oberender, Vizedirektoren und Dra- maturgen der Kompanie. Die herausragende Arbeit dieses Kreativ-Trios hat, so die Jury, für das Bayerische Staatsballett seit 1998 ein Repertoire von einzigartiger Strahlkraft und enormer Spannbreite hervorgebracht: Tradition, Moderne, Zeitgenossenschaft – die ästhetische und stilistische Vielfalt des Ensembles umfasst vom Klassiker bis zum Experiment alles, was die Tanzkunst der Gegenwart ausmacht. Kein anderes deutsches Bal- lett kann mit dem Münchner Werk-Spektrum konkurrieren. Dieser Reich- tum verdankt sich dem souveränen Zusammenspiel des Trios und seinem Talent, unterschiedlich gelagerte Expertisen in ein gemeinsames Kurato- renmodell einzubringen: Ob Uraufführung, ob Rekonstruktion – in Mün- chen wurde jede Produktion mit äußerster Sorgfalt vorbereitet und bis zur Premierenreife perfektioniert. Einst selbst ein großartiger, für das Schaffen John Neumeiers prägender Tänzer, verstand sich der Direktor Ivan Liška als Primus inter Pares seines Teams und seine Dramaturgen als Impulsgeber. Wolfgang Oberender profilierte sich als Klassik-Spezialist, Bettina Wag- ner-Bergelt verantwortete zahlreiche choreografische Debüts, anspruchs- volle Education-Projekte und Brückenschläge zur freien Szene. [...] Dass es der Truppe 2010 gelang, im Schulterschluss mit der Ballettakademie der Hochschule für Musik und Theater und der Heinz-Bosl-Stiftung eine Junior Company auf die Beine zu stellen, zeugt nicht nur von Ivan Liškas Weitsicht, sondern auch von seiner Fähigkeit, visionäre Ideen mit Aplomb umzusetzen. So steht der Tanzpreis der Landeshauptstadt München 2016 für eine mehrfache Anerkennung: Er ehrt drei Persönlichkeiten, die für den staunenswerten Erfolg des Staatsballetts über fast zwanzig Jahre hinweg den Weg geebnet und die Weichen gestellt haben – und er gilt einem Mo- dell, das Maßstäbe gesetzt hat, indem es die Stärken einer ,good gover- nance‘ in künstlerische Exzellenz verwandelte.“ Informationen zum Tanzpreis unter www.muenchen.de/kulturfoerderung unter „Preise“.
(Siehe auch unter Terminhinweise)