Zum ersten Mal findet in München das MITTEL PUNKT EUROPA Filmfestival statt. Von Mittwoch bis Dienstag, 23. bis 29. November, werden im Schwabinger Monopol-Kino Filme aus den so genannten Visegrád-Ländern, Ungarn, Polen,Tschechien und der Slowakei, präsentiert. Gezeigt werden vierzehn Filme, darunter mitreißende Spielfilme, kritische Dokumentationen und skurrile Kurzfilme.
Einige davon feiern in München ihre Deutschlandpremiere. Die Filme sind im kulturellen und sozialen Kontext des jeweiligen Landes angesiedelt und zeigen die Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten der vier Länder auf. Bei einer Podiumsdiskussion am Sonntag, 27. November, besteht die Gelegenheit, mit der ungarischen Regisseurin Krisztina Goda, dem tschechischen Filmkritiker Radovan Holub und dem Mitbegründer des FilmFestivals Cottbus, Volker Petzold, über das neue Kino in Mitteleuropa zu diskutieren. Im Programm sind Filme zu sehen wie „The Wednesday Child“ von Lili Horváth und „Goat“ von Ivan Ostrochovský, die sich mit Familienstrukturen vor dem Hintergrund von Armut und sozialer Ausgrenzung auseinandersetzen. Der Film „I, Olga Hepnarová“ von Petr Kazda und Tomáš Weinreb zeigt das Porträt einer jungen Frau, die zur Massenmörderin wird, „Home Guards“ von Krisztina Goda befasst sich mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. „Call Me Marianna“ von Karolina Bielawska dreht sich um die Suche nach der persönlichen Identität, und Vladislava Plancíková sucht in ihrer höchst kreativen Debüt-Dokumentation „Felvidék – Caught in Beetween“ in der eigenen slowakisch-ungarischen Familiengeschichte nach ihren Wurzeln und stellt damit gleichzeitig eine für das Festival essentielle Frage nach der mitteleuropäischer Identität. Schließlich würzt Regisseur Petr Zelenka im Film „Lost in Munich“, Tschechiens Einreichung für den Oscar 2016, ernste Angelegenheiten mit einer Prise absurden Humors. Weitere Informationen unter www.mittelpunkteuropa.de. Das Filmfest wird veranstaltet vom Verein Ahoj Nachbar, dem Tschechischen Zentrum München sowie der Münchner Volkshochschule und wird unterstützt vom Kulturreferat und dem International Visegrád Fund.