Weniger Fahrgäste im 52er?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Paul Bickelbacher, Herbert Danner, Anna Hanusch und Sabine Nallinger (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste) vom 13.9.2016
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 13.9.2016 führten Sie als Begründung aus:
„Seit Beginn der Hugendubel-Baustelle fährt die Buslinie 52 nicht mehr zum Marienplatz. Insbesondere zwischen Kolumbusplatz und der innerstädtischen Endhaltestelle hat der 52er jetzt kaum mehr Fahrgäste.“
Vorbemerkung:
Aufgrund der Baustelleneinrichtung für den Umbau des Hugendubel-Gebäudes (Marienplatz 22) hat das Kreisverwaltungsreferat die Durchfahrt für Busse am Marienplatz ab Februar 2016 gesperrt.
Zu den im Einzelnen gestellten Fragen kann ich Ihnen anhand einer Stellungnahme der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) Folgendes mitteilen:
Frage 1:
Wie hoch ist der Rückgang der Fahrgäste, insbesondere auf dem Abschnitt Kolumbusplatz – Innenstadt-Endhaltestelle?
Antwort der MVG:
Der Rückgang im Vergleichszeitraum Ende Pfingstferien bis Beginn Sommerferien 2015 bzw. 2016 beträgt auf dem gesamten Linienweg circa 21 Prozent und im Innenstadtabschnitt vom Kolumbusplatz in die Innenstadt 43 Prozent. Im Vorjahreszeitraum fuhr die Linie 52 noch auf ihrem regulären Linienweg bis zum Marienplatz, im gleichen Zeitraum 2016 fuhr der MetroBus 52 bis Sendlinger Tor und zeitweise weiter bis zum Karlsplatz (Stachus) als Schienenersatzverkehr während der Trambahnbaustelle auf der Sonnenstraße. Die Fahrgäste des Schienenersatzverkehrs sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft weist darauf hin, dass die Buslinie 52 seit Mitte September 2016 wieder nahe zum Marienplatz geführt wird (neue Halteposition „Marienplatz Süd“); eine belastbare Auswertung der Auswirkungen dieser neuen Route auf die Fahrgastzahlen liegt derzeit noch nicht vor.
Frage 2:
Vom 14.9.2016 soll die Buslinie die sog. „Christkindlmarktumleitung“ neh- men. Verursacht diese Route aufgrund der im Vergleich zur ursprünglichen Endhaltestelle längeren Fahrzeiten einen Mehraufwand für die MVG (Fahr- zeuge und Personal)? Werden die Mindereinnahmen und die zusätzlichen Kosten der MVG vom „Verursacher“ kompensiert?
Antwort der MVG:
Die temporäre Linienführung von Mitte September bis ca. März 2017 verursacht sowohl im Fahrzeug- als auch im Personalbereich einen Mehraufwand. Für eine stabile Linienführung über einen längeren Zeitraum muss für diese Lösung zu bestimmten Zeiten ein Spitzenfahrzeug eingesetzt werden. Die Finanzierung der Mehrkosten erfolgt gemäß Stadtratsvorlage vom 20.7.2016 nicht durch die LHM. Vielmehr bleibt die MVG aufgefordert, die Mehrkosten aus ihrem durch die Fahrgeldeinnahmen definierten Budget zu tragen.
Seitens des Referates für Arbeit und Wirtschaft wird angemerkt, dass Kosten für Umleitungen aufgrund von Baumaßnahmen oder verkehrsrechtlichen Änderungen grundsätzlich eigenwirtschaftlich vom Verkehrsunternehmen getragen werden.
Frage 3:
Mit der Änderung der Einbahnrichtung der Straße „An der Hauptfeuerwa- che“ im Rahmen der U-Bahnbaustelle am Sendlinger Tor soll die Buslinie 52 voraussichtlich ab März 2017 über den Viktualienmarkt zum Sendlinger Tor fahren und dort wenden (Variante 2.8). Verursacht diese Route aufgrund der im Vergleich zur ursprünglichen Endhaltestelle längeren Fahrzeiten einen Mehraufwand für die MVG (Fahrzeuge und Personal)? Werden die Mindereinnahmen und die zusätzlichen Kosten der MVG kompensiert?
Antwort der MVG:
Die Linienführung ab vsl. März 2017 verursacht sowohl im Fahrzeug- als auch im Personalbereich einen Mehraufwand. Tagsüber muss zumindest zeitweise ein zusätzliches Spitzenfahrzeug zur Fahrplanstabilisierung eingesetzt werden. Zur Finanzierung der Mehrkosten wird auf die Antwort zu Ziff.2 verwiesen.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.