Mit der Villa Waldberta, dem Internationalen Künstlerhaus der Stadt München in Feldafing, ermöglicht die Kommune internationalen Künstlerinnen und Künstlern zeitlich begrenzte Arbeitsaufenthalte für künstlerische oder wissenschaftliche Projekte. Über die Schwerpunktsetzung und Belegung für das Jahr 2017 hat der Kulturausschuss der Stadt München in seiner gestrigen Sitzung beschlossen.
Unter den Schwerpunkten „Umbruch und Kontinuität“ und „Fortsetzung folgt“ werden rund 40 Stipendiatinnen und Stipendiaten für Projekte und Kooperationsmöglichkeiten mit der Münchner Kunst- und Kulturszene eingeladen. Unter anderem gibt es Zusammenarbeiten mit der Gedok München, der Münchener Biennale und dem DOK.Fest München sowie Präsentationen in der Aspekte Galerie Gasteig, dem Pathos Theater und im Kreativquartier.
Einige Projektbeispiele:
Zur Vorbereitung des Gamelan-Festivales 2018 im Münchner Stadtmuseum sind in den ersten drei Monaten Gamelan-Musikerinnen und -Musiker aus Bali, Holland und den USA in der Künstlervilla zu Gast.
Vom April bis Juli liegt der Schwerpunkt bei Künstlerinnen und Künstlern aus Afrika:
- Eine Filmschaffende aus Zimbabwe wird beim DOK.Fest München hospitieren
- Zwei Fotografen aus Burkina Faso haben den dort 2014 stattfindenden unblutigen Regimewechsel dokumentiert. Die Ausstellung wird mit einem ausführlichen Begleitprogramm in der „Aspekte Galerie“ der Münchner Volkshochschule gezeigt.
- Vier ugandische Tänzerinnen und Tänzer entwickeln auf ihre ganz eigene Art traditionelle Tänze als interaktive, theatrale Streetart weiter und zeigen im HochX Performances und Workshops.
Im zweiten Halbjahr realisieren Künstlerinnen und Künstler aus Polen, Litauen, Bulgarien, Russland, Kroatien und Lettland Projekte:
- Aus Lettland wird sich ein Musikhistoriker mit der Rolle von Radio Free Europe für die Entwicklung neuer Musikstile in seiner Heimat auseinandersetzen.
- Die Gedok-Galerie der Künstlerinnen startet ein internationales Kuratorinnen-Projekt. Den Auftakt zur Mitgestaltung des Programms der Galerie macht eine ebenfalls aus Lettland stammende Künstlerin.
- Die Münchner Volkshochschule und das Literaturhaus München greifen 2017 das Thema „100 Jahre russische Revolution“ auf: Ein russischer und ein kroatischer Schriftsteller werden dazu über die Auswirkungen auf das 20. Jahrhundert aus ihrer Sicht berichten.
- Der Umgang von Menschen mit dem Fluss ihrer Stadt steht im Mittelpunkt eines interdisziplinären Kunstprojekts, das zwei bulgarische Künstlerinnen mit zwei asiatischen Germanistinnen und einer Münchner Künstlerin verwirklichen.
-Mit dem Thema Wasser in Kunst und Wissenschaft beschäftigt sich das Projekt zweier australischer Künstler: Gemeinsam mit einem polnischen Künstler werden sie mit der Münchner Kunstszene den Umgang mit der Ressource Wasser künstlerisch aufbereiten.
- Die Kunstszene im Kreativquartier möchte im Herbst 2017 ein Festival der Performing Arts mit Kongress veranstalten und lädt dazu Performerinnen aus der ganzen Welt ein.
Ausführliche Informationen zur Villa Waldberta und zur Belegung unter www.villa-waldberta.de.