In Erinnerung an Jacques Rivette, der am 29. Januar 2016 in Paris gestorben ist, zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, in der nächsten Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 11. Februar, um 19 Uhr den Spielfilm „La bande des quatre“ (Die Viererbande) in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Der französische Autorenfilmer und Mitbegründer der Nouvelle Vague hat radikal wie kein anderer das Leben als Spiel und das Spiel als Kunst auf die Leinwand gebracht.
In dem Film „La bande des quatre“ (Frankreich 1988, 160 Minuten) wohnen vier Schauspielschülerinnen zusammen in Paris, ihr Leben pendelt zwischen der Schauspielschule unter der Leitung der strengen Lehrerin Constance (Bulle Ogier) und dem Vorort, in dem sie wohnen. Sie proben Marivaux’ „La Double Inconstance“ und haben auch privat mit der Unbeständigkeit der Liebe zu kämpfen. Eine gemeinsame Freundin scheint in eine mysteriöse Geschichte verwickelt zu sein. Ein Fremder mit wechselnden Namen verschafft sich Zutritt zum Haus, und es dauert nicht lange, dass jede der Frauen ein Geheimnis vor den anderen hat. Während die ganze Welt um die Heldinnen die Züge einer Verschwörung annimmt, scheint der einzige heile Ort die Schauspielschule zu sein. Der stilisierte Film in leuchtenden Farben reiht die Szenen, ohne sie in die Logik einer Geschichte zu zwängen. Es sind Reflexionen über das Theater, über Ordnung und Zufall und das Geheimnisvolle im Alltäglichen. Und man sieht vier junge Frauen, wie sie frühstücken, Feste feiern, schlafen, weinen, telefonieren, im Café sitzen und Theater spielen.
Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 4 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.