Erst vor wenigen Jahren wurde das Tagebuch der jungen Jüdin Klaartje de Zwarte-Walvisch aus Amsterdam entdeckt. Von März bis Juli 1943 protokollierte sie darin fast täglich, was sie erlebte. Das NS-Dokumentationszentrum und der Verlag C.H. Beck stellen das Tagebuch am Donnerstag, 25. Februar, um 19 Uhr im NS-Dokumentationszenrum, Brienner Straße 34, vor. Die Freiburger Historikerin Dr. Katja Happe gibt eine Einführung. Die bekannte Schauspielerin Bibiana Beglau, Ensemblemitglied des Münchner Residenztheaters, liest aus dem Tagebuch.
Klaartje de Zwarte-Walvisch wurde am 16. Juli 1943 mit ihrem Mann in Sobibór ermordet. Kurz bevor sie den Zug in das Vernichtungslager besteigen musste, übergab sie das Tagebuch heimlich einem Verwandten, dem die Flucht gelang. Mehr als 60 Jahre nach Kriegsende wurden die Hefte in seinem Nachlass entdeckt. Die Aufzeichnungen sind einzigartig, weil es kaum ein Zeugnis gibt, das so furchtlos und unbefangen, so wütend und fassungslos und zugleich mit so viel Witz und Ironie schildert, welches Schicksal die niederländischen Juden zu erleiden hatten.
Der Eintritt ist frei. Eine Voranmeldung ist per E-Mail an veranstaltungen. nsdoku@muenchen.de möglich.