Der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, Bürgermeister Josef Schmid, hat heute bei einer Sonder-Trambahnfahrt eine erste Bilanz für den neuen Bus & Bahn Begleitservice München gezogen und gemeinsam mit Ludwig Mittermeier, Vorstand des Trägers Katholischer Männerfürsorgeverein (KMFV) e.V., und dem Projektleiter Christoph Kellner die Erfolge der Einrichtung vorgestellt.
Seit Projektstart Mitte September wurden rund 700 Begleitungen durchgeführt. Monat für Monat sind steigende Zahlen zu vermelden. Dabei sind die Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer, die den Dienst als große Unterstützung wahrnehmen, durchwegs positiv.
Die Auswertung zeigt, dass der Service hauptsächlich von Rollstuhlfahrern und gehbehinderten Personen für Arztfahrten genutzt wird. Blinde und sehbehinderte Menschen nutzen den Begleitservice hingegen für alle Bereiche des Lebens, wie Begleitungen zu Freizeitaktivitäten oder zur Arbeit. „München bietet seit September 2015 als erste bayerische Kommune einen Begleitservice im öffentlichen Nahverkehr an. Der Service wird gut angenommen. Das zeigt, dass wir für die Bedürfnisse von vielen Menschen das richtige Produkt geschaffen haben“, freut sich Bürgermeister Schmid. „Der Begleitservice bietet vielfältigen Nutzen: Zum einen ermöglicht er mobilitätseingeschränkten Bürgerinnen und Bürger der Stadt München die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und verbessert die Serviceleistung der Stadt. Zum anderen qualifiziert und integriert dieser langzeitarbeitslose Menschen in öffentlich geförderte Beschäftigung und in den Arbeitsmarkt. Damit erreichen wir auch ein entscheidendes Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention, die die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben einfordert.“
Ludwig Mittermeier: „Es handelt sich um eine satzungsgemäße Aufgabe des KMFV, die Arbeitslosen-, Alten- und Behindertenhilfe zu fördern und dabei Personen zu unterstützen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Daher ist der KMFV bereits seit vielen Jahren im Rahmen der Bereitstellung unterschiedlichster Beschäftigungsformen aktiv. Wir freuen uns, dass wir als Träger des Begleitservices diesen Dienst für die Stadt München zur Verfügung stellen können.“
Das Projekt ist bis Mai 2017 bewilligt und mit einem Budget in Höhe von knapp einer Millionen Euro ausgestattet. Allein 800.000 Euro davon steuert das Referat für Arbeit und Wirtschaft aus den Mitteln des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms (MBQ) bei.
Der Bus & Bahn Begleitservice wird in enger Abstimmung mit den Kooperationspartnern Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), den städtischen Behindertenbeirat, dem Jobcenter München und dem Sozialreferat umgesetzt.
Träger des Projektes ist der Katholische Männerfürsorgeverein, der die Infrastruktur und ein Team für die Dienstleistung aufgebaut hat. In der Folge wurden, in Kooperation mit dem Jobcenter München, neun langzeitarbeitslose Männer und Frauen als Mobilitätshelfer eingestellt und mit Unterstützung der MVG und des Behindertenbeirates München fachlich auf ihre Aufgaben vorbereitet.
Eine Erweiterung des Teams der Mobilitätshelferinnen und -helfer durch ehrenamtliche Seniorinnen und Senioren ist geplant. Interessenten können sich an die Servicezentrale des Bus & Bahn Begleitservices (Telefon 5 44 91 89-20; bbs@kmfv.de) wenden.
Weitere Informationen unter www.muenchen.de/mbq, Rubrik „Aktuelles aus dem MBQ“