Was passiert zukünftig mit den organischen Abfällen aus dem Tierpark Hellabrunn?
Anfrage Stadtrat Tobias Ruff (ÖDP) vom 14.1.2016
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 14.1.2016 führten Sie als Begründung aus:
„Der Rathaus Umschau vom 11. Januar 2016 war zu entnehmen, dass die Biogasanlage im Tierpark Hellabrunn wegen hohem Erneuerungsbedarf stillgelegt wird. Die Biogasanlage erzeugte bisher umweltfreundlich Strom und Wärme. Dabei sparte sie nach Angaben der SWM jährlich 190 Tonnen CO².
Die im Tierpark anfallende Biomasse sollte aus ökologischen Gründen deshalb weiter für die Produktion von Strom, Wärme und Komposterde verwendet werden. Die benötigte Wärme im Tierpark sollte möglichst kli- mafreundlich erzeugt werden.“
Aufgrund der Stellungnahme der Münchener Tierpark Hellabrunn AG kann Ihre Anfrage wie folgt beantwortet werden:
Frage 1:
Wer übernimmt zukünftig die Entsorgung/Verwertung der anfallenden Bio- masse?
Antwort der Münchener Tierpark Hellabrunn AG:
Der Tierpark entsorgt den anfallenden Mist künftig über die städtischen Güter, die zwei Drittel des Mistes kompostieren und ein Drittel als organische Beimischung auf den Feldern verteilen werden.
Frage 2:
Ist sichergestellt, dass auch zukünftig das Potential der Biomasse für die Erzeugung von Elektrizität, Wärme und als Düngemittel soweit wie möglich genutzt wird?
Antwort der Münchener Tierpark Hellabrunn AG:
Die Biomasse wird ausschließlich als Düngemittel verwendet und nicht mehr zur Erzeugung von elektrischer Energie oder Wärme.Frage 3:
Wodurch wird die durch die Biogasanlage erzeugte Wärme, welche bisher in das Wärmenetz des Tierparks eingespeist wurde, ersetzt?
Antwort der Münchener Tierpark Hellabrunn AG:
Die durch die Biogasanlage erzeugte Wärme wird nun durch Erdgas ersetzt. Die tatsächliche durchschnittliche elektrische Jahresarbeit der Biogasanlage lag in den letzten Jahren bei ca. 90 MWh pro Jahr.
Frage 4:
Wie kann sichergestellt werden, dass sich durch die Stilllegung der Biogas- anlage die CO²-Bilanz des Tierparks bzw. der Stadt nicht verschlechtert?
Antwort:
Der Tierpark prüft bei neuen Projekten den Einsatz von Energieerzeugern wie Wärmepumpen etc. und setzt bei Sanierungen von vorhandenen Häusern verstärkt auf die Dämmung der Außenhaut, um die CO²-Bilanz zu verbessern.
Um die CO²-Bilanz des Tierparks nach Stilllegung der Biogasanlage weiter zu verbessern, prüfen die SWM und der Tierpark derzeit, ob ein Kleinwasserkraftwerk auf dem 40 Hektar großen Areal unterkommen könnte. Als möglicher Standort ist das neu geplante Mühlenbauerndorf auf dem Gelände des ehemaligen Kindertierparks vorgesehen. Auf mehr als 23.000 Quadratmetern Fläche sollen neben Tiergehegen unter anderem eine Zooschule, ein Hofladen, ein Biergarten sowie eine Mühle mitsamt Fischbruthaus entstehen. Darin könnte ggf. auch ein kleines Wasserkraftwerk untergebracht werden.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.