„Gemeinsam gegen Rassismus – Für 100 Prozent Menschenwürde!“: Unter diesem Motto stehen in diesem Jahr die Internationalen Wochen gegen Rassismus, die am Freitag, 4. März, starten und bis 27. März das Thema in seiner ganzen Bandbreite behandeln: von Rassismus als Mechanismus allgemeiner Diskriminierung bis hin zu spezifischen Varianten wie Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Antiziganismus. Koordiniert wird das Programm von der kommunalen Fachstelle für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Eine Vielzahl von Veranstaltungen ist geplant – von Vorträgen und Lesungen über Theaterveranstaltungen, Konzerten und Jam-Sessions bis hin zum Zug durch die Innenstadt.
Oberbürgermeister Dieter Reiter lädt alle Münchnerinnen und Münchner ein, sich zu beteiligen. „Zur Stärke dieser Stadt gehört es, problematische Tendenzen in unserer Stadtgesellschaft wahrzunehmen und uns aktiv damit auseinanderzusetzen. Wahrzunehmen, aufzuklären und gegenzusteuern ist auch das Ziel der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Dabei setzen wir auf künstlerische Formen sowie auf Diskussion und Debatte. Denn eines ist klar: Rassismus beginnt im Kopf“.
Obwohl München eine offene, tolerante und bunte Weltstadt ist, gibt es hier, wie überall in Deutschland, Ausgrenzung und Abwertung. Der Trend zu einer immer stärkeren gesellschaftlichen Polarisierung wächst – wie überall im Bundesgebiet. Bereits im Jahr 2013 zeigte eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität, dass auch in München Minderheiten mit Misstrauen und Vorurteilen begegnet wird. Diese Vorbehalte und Vorurteile treffen Muslime und sozial Schwache ebenso wie Jüdinnen und Juden oder Homosexuelle. Inzwischen beschränkt sich das Problem allerdings nicht mehr nur auf die Einstellungsebene. Vielmehr manifestieren sich Rassismus und Rechtspopulismus in der Stadtgesellschaft, sei es als „Bürgerbewegung“ oder parteiförmig organisiert. Rechtsextreme, rechtspopulistische und rassistische Gruppen sind zunehmend in der Öffentlichkeit sichtbar, beispielsweise in Form von Informationsständen oder durch wöchentliche Demonstrationen. Und im Netz kursieren Hassbotschaften und Morddrohungen.
Weitere Informationen, ein Flyer sowie das gesamte Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus sind im Internet zu finden unter
www.muenchen.de/gegen-rassismus. Der Flyer ist zudem erhältlich in der Stadt-Information im Rathaus sowie in kulturellen städtischen Einrichtungen wie den Stadtteilbibliotheken.