Die Vollversammlung des Münchner Stadtrates hat sich gestern erneut dafür ausgesprochen, den Kopfbau der ehemaligen Stückguthalle Pasing endgültig abzureißen. Bereits im letzten Sommer und im Dezember hatte der Stadtrat das Kommunalreferat beauftragt, der städtischen Wohnbaugesellschaft GWG den Startschuss zum Abriss dieses Gebäudes zu erteilen. Anlass für die erneute Debatte im Stadtrat war eine Initiative des Kulturforums München West, die sich an den Generalkonservator des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege gewandt hatte. Das Ergebnis des Gespräches zeigte aber, dass der 30-er Jahre Bau kein Baudenkmal sei und eine geschichtliche Bedeutung nicht „ablesbar“ ist. Gestern im Stadtrat äußerten sich die Initiative und Politiker noch einmal ausführlich zum Thema. Das mehrheitliche Votum der Stadträtinnen und Stadträte bestätigte aber den Auftrag zum Abriss.
Kommunalreferent Axel Markwardt erläuterte dazu in der Vollversammlung, dass alle Aufträge für den Abbruch erteilt seien. Bei einem Stopp kämen auf die Stadt Schadensersatzforderungen zu. Klar sei auch, dass wenn der Kopfbau stehen bliebe, dies auch Konsequenzen auf den Zeitplan des Bauvorhabens der GWG habe. Diese hat nämlich bereits den Auftrag der Stadt, vor Ort rund 300 dringend benötigte Wohnungen zu errichten. Bliebe der Kopfbau stehen, müssten Experten die Baugrube statisch neu berechnen.
Ursprünglich war der Kopfbau als Standort für ein Kulturzentrum vorgesehen. Die Sanierung des Gebäudes hätte die Stadt ungefähr 3,8 Millionen Euro gekostet. Darum soll die Verwaltung alle kulturellen Angebote in einem Neubau integrieren.