Willkommenskultur leben – auch bei der Gesundheit! Anamnesebögen in unterschiedlichen Sprachen für Flüchtlinge
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Rathaus Umschau 4 / 2016, veröffentlicht am 08.01.2016
Willkommenskultur leben – auch bei der Gesundheit! Anamnesebögen in unterschiedlichen Sprachen für Flüchtlinge
Antrag Stadtrats-Mitglieder Dr. Wolfgang Heubisch, Dr. Michael Mattar, Gabriele Neff, Thomas Ranft und Wolfgang Zeilnhofer-Rath (Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung (FDP – HUT – Piraten)) vom 11.9.2015
Antwort Stephanie Jacobs, Referentin für Gesundheit und Umwelt:
Das Direktorium hat Ihren o.g. Antrag dem Referat für Gesundheit und Umwelt zur weiteren Bearbeitung zugeleitet. Der Antrag bezieht sich auf eine Angelegenheit der laufenden Verwaltung (Art. 37 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 GO, § 22 GeschO), die nicht gemäß § 60 Abs. 9 GeschO im Stadtrat zu behandeln ist. Ich erlaube mir daher, Ihren Antrag anstelle einer Stadtratsvorlage mit diesem Schreiben zu beantworten.
Der Antrag fordert, dass die Landeshauptstadt München auf ihrer Website Anamnesebögen in möglichst vielen Herkunftssprachen der Flüchtlinge in München (zum freien Download) zur Verfügung stellt und damit eine Infrastruktur schafft, die es Ärztinnen und Ärzten ermöglicht, die Bögen frei herunterzuladen und in ihren Praxen auszuhändigen.
Ich kann Ihnen mitteilen, dass Ihrem Antrag vom 11.9.2015 bereits durch folgende Maßnahmen entsprochen wird:
Die Bereitstellung mehrsprachiger Informationen und Materialien für die Gesundheitsversorgung von Migrantinnen und Migranten ist, ebenso wie die Förderung von Dolmetscherdiensten, eine Kernaufgabe der Fachstelle „Migration und Gesundheit“ im Referat für Gesundheit und Umwelt. Die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen ist uns ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Das Referat für Gesundheit und Umwelt hat im Rahmen seiner Zielformulierungen für das Jahr 2016 unter anderem folgendes Handlungsziel festgelegt: „Eine Handreichung für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit Informationen zur Gesundheitsversorgung bei Flüchtlingen ist erstellt.“
Selbstverständlich werden hier auch mehrsprachige Anamnesebögen berücksichtigt, wie in Ihrem Antrag gefordert. Vielen Dank auch für Ihren Hinweis auf die in Rheinland-Pfalz bereits vorliegenden Bögen, die wir in die Sichtung und Bewertung der Materialien gerne einbeziehen werden.Für die Implementierung der Materialien im Münchner Gesundheitswesen wird es aber insbesondere auf die Abstimmung mit den wesentlichen Akteuren in München ankommen. Deshalb werden wir die Vertretungen der niedergelassenen (Zahn-)Ärztinnen und (Zahn-)Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Hebammen, Kliniken und Apotheken einbeziehen. Danach werden wir Sie gerne über das Ergebnis informieren.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.