Erträge aus Flaschenpfand am Flughafen sinnvoll und sozial nutzen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Simone Burger, Horst Lischka, Alexander Reissl, Jens Röver, Klaus Peter Rupp und Helmut Schmid (SPD-Fraktion) vom 20.11.2015
Antwort Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
Mit Ihrem Antrag haben Sie die Entwicklung eines tragfähigen und insbesondere sozial-orientierten Konzeptes für das Sammeln von Leergut im Zugangsbereich der Sicherheitskontrollen am Flughafen München angeregt. Da es sich im vorliegenden Fall um eine Angelegenheit des operativen Geschäftsbereichs der Flughafen München GmbH (FMG) handelt, die nicht gemäß § 60 Abs. 9 GeschO im Stadtrat zu behandeln ist, erlaube ich mir, Ihren Antrag anstelle einer Stadtratsvorlage als Brief zu beantworten.
Die FMG hat hierzu Folgendes mitgeteilt:
„Die FMG handelt nach dem Servicegrundsatz ‚Wir trennen Müll für den Kunden‘ und leitet daraus seit vielen Jahren verschiedene Maßnahmen ab. Wir nutzen dabei auch die Erkenntnisse anderer Flughäfen und lassen die Erfahrungen in unsere eigenen Prozesse zur fortlaufenden Serviceverbesserung einfließen. Gemischter Wertstoff aus unseren Terminals wird in die Sortieranlage unseres Wertstoffzentrums zur Mülltrennung eingespeist. Die Wiederverwertung ist gewährleistet.
Zudem haben wir im vergangenen Jahr in der FMG eine konzernübergreifende Arbeitsgruppe gegründet, die sich auch mit der Thematik der Verwertung von Pfandflaschen, die in den Terminals im Flughafen München in die Abfallbehälter entsorgt werden, beschäftigt.
Als erste positive Maßnahme konnte für das Terminal T2 zwischen der T2-Gesellschaft mbH & Co oHG und der Caritas Anfang 2016 eine Vereinbarung erzielt werden, die vorsieht, dass ab März 2016 Mitarbeiter des Caritas-Rentabel-Betriebs Freising bei der Verwertung des Flaschenpfands eingebunden werden.
Caritas-Rentabel-Betriebe sind Beschäftigungsbetriebe für Langzeitarbeitslose und psychisch kranke Menschen. Bei deren Mitarbeitern handelt es sich um solche mit multiplen Vermittlungshemmnissen und/oder chronischen Erkrankungen, die wieder an das Erwerbsleben herangeführt werden sollen. Ziel ist hierbei die psychische und physische Stabilisierung durch soziale (Wieder-) Einbindung, Arbeit und Beschäftigung.Diese Mitarbeiter des Caritas-Rentabel-Betriebs Freising sollen zum Aussortieren der Pfandflaschen aus dem Wertstoffgemisch, das im Bereich des Terminals 2 gesammelt wird, eingesetzt werden. Im Vorlauf hierzu wurden von der T2-Gesellschaft Wertstoffbehälter entwickelt und aufgestellt, die das Entnehmen von Pfandflaschen durch Dritte verhindern. Nachdem die Pfandflaschen aussortiert wurden, werden diese durch die T2-Gesellschaft zu einem zertifizierten Rückgabezentrum verbracht. Die daraus resultierenden Erlöse werden der Caritas für gemeinnützige Zwecke zufließen.
Nach einer erfolgreichen Testphase für dieses neue Verfahren im Terminal T2, wovon wir ausgehen, planen wir, dieses campusweit zu realisieren.“
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen Kenntnis zu nehmen und hoffe, dass Ihr Antrag zufriedenstellend beantwortet ist und als erledigt gelten darf.