Der Münchner Gesundheitsbeirat hat sich seit über 25 Jahren als Beratungsorgan für den Stadtrat und die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt München in grundsätzlichen Fragen des Gesundheitswesens erfolgreich bewährt. Ziel ist es, die gesundheitliche Lage der Bevölkerung zu verbessern, insbesondere durch Gesundheitsförderung und Prävention sowie durch Unterstützung von Planungs- und Steuerungsprozessen der gesundheitlichen Versorgung. In seinen bisher sechs Arbeitskreisen sind rund 70 Einrichtungen des Münchner Gesundheitswesens vertreten und beraten aktuelle Fragen und Themen zu den Schwerpunkten: Kommunale Gesundheitsförderung und Prävention, Versorgung, Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG), die primär für Erwachsene zuständig ist, Sucht, Frau und Gesundheit sowie Migration und Gesundheit. Die bisherigen Arbeitskreise decken also ein breites Spektrum an gesundheitspolitisch wichtigen Themen ab.
Am Mittwoch wurde ein weiterer, siebter Arbeitskreis gegründet, der AK „Seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“. Ein zentrales Thema, denn in Deutschland sind immerhin bei einem Fünftel der Heranwachsenden entweder Auffälligkeiten oder sogar psychische Störungen festzustellen.
„Die Gründung des Arbeitskreises ist ein richtiges und wichtiges Zeichen“, sagt Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs. „Denn psychische Erkrankungen sind, trotz aller guten Fortschritte der vergangenen Jahre, häufig immer noch ein Tabuthema, gerade auch unter Jugendlichen. Wir brauchen die Awareness, dass psychische Leiden, wie körperliche Krankheiten auch, jeden treffen können. Je früher wir diese erkennen, desto früher und nachhaltiger können wir auch helfen und den Betroffenen und deren Angehörigen eine Stütze sein. Wir wollen mit dem Arbeitskreis die Akteure der Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen vernetzen und helfen, dass niemand durchs Raster fällt.“
In München gibt es bereits ein gutes Angebot und vielfältige Initiativen. Im Referat für Gesundheit und Umwelt gibt es zum Beispiel ein eigenes Sachgebiet für das Thema. Mehrere Kinder- und Jugendpsychiaterinnen, Psychologinnen und andere Fachkräfte arbeiten hier zusammen und kümmern sich neben der Gutachtenerstellung vor allem um Prävention und multiprofessionelle Beratung.