(7.3.3.2016) In der zehnten Ausgabe seiner Ausstellungsreihe „RICOCHET“ präsentiert das Museum Villa Stuck mit „Double Negative“ ab 12. März die erste große Ausstellung des Werks der 1974 in Chicago geborenen Künstlerin Amie Siegel. Die Film, Fotografie und Installation umfassende Schau inszeniert einen Dialog zwischen sieben Werken der Künstlerin, die über zehn Jahre von 2005 bis 2015 entstanden sind, darunter eine neue, der Ausstellung ihren Titel gebende Auftragsarbeit.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die aus mehreren Elementen bestehende Arbeit „Provenance“ aus dem Jahr 2013, ein Film, der in umgekehrter Richtung den weltumspannenden Handel von modernen Möbeln aus der indischen Stadt Chandigarh verfolgt – einen Weg von begüterten Häusern über Versteigerung, Restaurierung und Transport zurück zu ihrem Ursprungsort, der kontroversen, von Architekt Le Corbusier geplanten Stadt. „Proof (Christie’s 19 October, 2013)“ und „Lot 248“ zeigen eine Auktion bei Christie’s in London, bei der „Provenance“ verkauft wurde. Dabei wird deutlich, wie das Werk selbst Teil des spekulativen Kreislaufs ist, den es darstellt.
Siegels neue, für das Museum Villa Stuck erstellte Auftragsarbeit „Double Negative“ deutet Brüche zwischen Original und Nachbau, Artefakt und Kopie an. Zwei 16-Millimeter-Projektoren zeigen gleichzeitig die blendend weiße Villa Savoye in Poissy außerhalb von Paris und deren in schwarzer Farbe errichtete Doppelgängerin im australischen Canberra. Die schwarze Villa Savoye beherbergt darüber hinaus ein ethnographisches Archiv, in dem – wie Siegel in ihrem HD-Farbvideo zeigt – digitale Duplikate von Sammlungen anthropologischer Filme, Fotografien, Dias und Tonaufnahmen aufbewahrt werden.
Die Ausstellung „RICOCHET 10 – Amie Siegel. Double Negative“ wird am Freitag, 11. März, 19 Uhr, durch Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters eröffnet. Michael Buhrs, Direktor des Museums Villa Stuck, hält eine kurze Begrüßung. Eine inhaltliche Einführung in das Thema gibt die Kuratorin Yara Sonseca Mas. Um 20 Uhr ist Amie Siegel im Gespräch mit der Kuratorin Yara Sonseca Mas zu erleben. „RICOCHET 10 – Amie Siegel. Double Negative“ ist vom 12. März bis 5. Juni, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr sowie jeden ersten Freitag im Monat von 11 bis 22 Uhr im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, zu besichtigen. Der Eintritt kostet 9, ermäßigt 4,50 Euro und schließt den Besuch der Historischen Räume sowie aller weiteren Sonderausstellungen im Museum Villa Stuck ein. Nähere Informationen und das Rahmenprogramm sind unter www.villastuck.de ersichtlich. (Siehe auch unter Terminhinweise)