Das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-
Platz 1, zeigt vom 9. März bis 22. Juni alle Filme des amerikanischen Independent-Filmers und Musikers Jim Jarmusch, der in den 1980-er Jahren mit Filmen wie „Down by Law“ bekannt wurde. Alle 14 Filme werden mittwochs um 21 Uhr in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Jarmuschs Werk dreht sich immer wieder um das Fremdsein, das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und um Familienbeziehungen. Sein Blick gilt stets den Außenseitern, ob Häftlingen in den Sümpfen um New Orleans, einem verlorenen Buchhalter von der Ostküste, der sich im Westen durchschlägt, wie in „Dead Man“ (1995), oder um Vampire der Neuzeit, die im post-industriellen Detroit um ihr „Überleben“ kämpfen, wie in „Only Lovers Left Alive“ (2013).
Einem größeren Publikum wurde Jim Jarmusch 1991 durch den Episodenfilm „Night on Earth“ bekannt, der mit Stars wie Gena Rowlands, Winona Ryder und Armin Mueller-Stahl besetzt ist. Die Idee des episodischen Erzählens führt er auch in „Ten Minutes Older: The Trumpet“ (2002) fort. In dem Omnibusfilm verschiedener Regisseure geht es um zehn Minuten Drehpause einer Schauspielerin und ihren Versuch, sich in dieser Zeit etwas Privatsphäre zu verschaffen. „Coffee and Cigarettes“ (2003) besteht aus elf Kurzfilmen, die jeweils Gespräche bei Kaffee und Zigaretten dokumentieren. „The limits of Control“ (2009) ist die absurde Geschichte eines einsamen Killers, die den irrationalen Strukturen eines Traums folgt. Sein finnischer Kollege Aki Kaurismäki nannte Jim Jarmusch einmal den „langsamsten Filmemacher der Welt“. In der Tat sind Jarmuschs Filme von Langsamkeit und lakonischem Humor getragen, manche hat er passend zur melancholischen Stimmung in Schwarz-Weiß gedreht. Bezeichnend für ihn ist ebenfalls, dass er die Plots seiner Filme für ganz bestimmte Schauspieler schreibt, um die herum er dann eine Geschichte entwickelt. Zu seinem Stammensemble zählen Musiker wie Iggy Pop, Tom Waits und John Lurie, der italienische Komiker Roberto Benigni, Bill Murray sowie die „Königin des Independent-Films“, Tilda Swinton.
Infos zu allen Filmen und Terminen der Reihe sind im Programmheft des Filmmuseums oder unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film zu finden. Der Eintritt kostet 4, ermäßigt 3 Euro (Aufschlag bei Überlänge). Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.