Haus der kleinen Forscher für München erhalten
Antrag Stadtrats-Mitglieder Jutta Koller, Sabine Krieger und Dr. Florian Roth (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste) vom 28.8.2012
Antwort Stadtschulrat Rainer Schweppe:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Bei den von Ihnen mittels Antrag vorgebrachten Anregungen handelt es sich jedoch um eine laufende Angelegenheit, die für die Stadt München keine grundsätzliche Bedeutung hat und auch keine erhebliche Verpflichtung erwarten lässt. Daher obliegt deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister, weshalb eine Beantwortung auf diesem Wege erfolgt.
Für die verzögerte Bearbeitung Ihres Antrags bitte ich um Entschuldigung.
In Ihrem Antrag baten Sie darum, dass das Referat für Bildung und Sport sicherstellt, dass das bewährte Projekt „Haus der kleinen Forscher“ in München erhalten bleibt und bei Bedarf ausgebaut wird. Sie begründeten den Antrag dahingehend, dass durch die Umstrukturierung im Bereich Kinderbetreuung in München die Zukunft des erfolgreichen und nachgefragten Projekts unklar ist. Sie bitten daher in Ihrem Antrag darum, das Angebot weiter aufrecht zu erhalten und, wenn die Nachfrage weiter so anhält, dem Stadtrat eine Ausweitung vorzuschlagen.
Hierzu kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Zum Stand Dezember 2015 nehmen in München an der bundesweit größten Frühbildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“ (HdkF) 275 Kindertageseinrichtungen in städtischer und 245 Kindertageseinrichtungen in freigemeinnütziger und sonstiger Trägerschaft teil. Fast 1.000 pädagogische Fachkräfte wurden seit dem Jahr 2007 geschult. Derzeit können 125 Kindertageseinrichtungen in städtischer und 515 Kindertageseinrichtungen in freigemeinnütziger und sonstiger Trägerschaft noch nicht von der Bildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“ profitieren.
Ich möchte Ihnen versichern, dass es mir ein großes Anliegen ist, in München das Netzwerk „Münchner Kita-Kinder forschen“ und das Netzwerk der Stiftung HdkF „Kleine Forscher München“ zu bewahren und – wenn möglich – auch weiter auszubauen. Eine Ausweitung des Projektes für langfristig weitere 640 Kindertageseinrichtungen in freigemeinnütziger und sonstiger Trägerschaft, wie angedacht, ist aufgrund der derzeitigen Perso-nal- und Finanzlage jedoch nicht möglich, denn die hierfür erforderlichen Personalressourcen können durch KITA nicht bereitgestellt werden, ohne dass andere pädagogische Leistungen reduziert werden müssten.
Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ stellt im Rahmen einer Übergangslösung derzeit eine Stelle in München für ein zweites Netzwerk zur Verfügung und hat aktuell eine Verlängerung der Finanzierung der derzeitigen Personalressourcen über Drittmittel erwirkt. Die Stiftung hat diese letztmalige Verlängerung bis Mitte 2016 zugesagt, diese ist jedoch als Übergangsfinanzierung gedacht.
Solange keine weiteren Personalressourcen gefunden werden, kann das im September 2014 gestartete und bislang ausschließlich von der Stiftung finanzierte Netzwerk „Kleine Forscher München“ nicht fortgesetzt werden, was in der Konsequenz für 115 freigemeinnützige und sonstige Träger die Beendigung der Teilnahme am Projekt „Haus der kleinen Forscher“ bedeutet. Die 275 Einrichtungen des städtischen Trägers und die 130 Einrichtungen in freigemeinnütziger und sonstiger Trägerschaft, welche im Netzwerk „Münchner Kita-Kinder forschen“, das bereits 2007 startete, beteiligt sind, können weiterhin am Programm teilnehmen. Eine Aufnahme neuer Einrichtungen und auch die Übernahme der Einrichtungen aus dem Übergangsnetzwerk der Stiftung ist aus Kapazitätsgründen nicht möglich.
Ich hoffe, die vorstehenden Ausführungen zeigen, dass es dem Geschäftsbereich KITA im Referat für Bildung und Sport auch während der Umstrukturierung gelungen ist, das „Haus der kleinen Forscher“ für München zu erhalten. Es ist sogar gelungen, das bewährte Projekt mithilfe der Stiftungsakquise im zurückliegenden Jahr für freigemeinnützige und sonstige Träger auszubauen. Nach Beendigung der Stiftungsfinanzierung ist es KITA leider nicht möglich, das Angebot noch weiter auszuweiten.
Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.